Freizeit in Brüggen Neue Aussichtsplattform im Naturschutzgebiet Brachter Depot

Brüggen · Zwei Aussichtsplattformen und ein hundert Meter langer Bohlensteg aus Holz mussten erneuert werden. Das lag nicht nur an dem Alter von 20 Jahren.

 Zufrieden mit der Erneuerung (v.l.). Holzbauer Klaus Krügerke, Ansgar Reichmann (Bio-Station), Armin Huber (Stiftung) und Peter Kolshorn (Bio-Station).

Zufrieden mit der Erneuerung (v.l.). Holzbauer Klaus Krügerke, Ansgar Reichmann (Bio-Station), Armin Huber (Stiftung) und Peter Kolshorn (Bio-Station).

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Das Damwild hielt sich bedeckt. Nur zwei Tiere zeigten sich in der einstigen Sandgrube, als die Offiziellen nach dem Scherenschnitt auf die runderneuerte Aussichtsplattform stiegen und den Blick über Heide, Birken- und Kiefernwälder schweifen ließen. „Endlich ist es trotz Holzknappheit geschafft“, meinte Ansgar Reichmann; der Leiter der Biologischen Station Krickenbecker Seen. Sie betreut das Naturschutzgebiet Brachter Wald im ehemaligen Munitionsdepot der britischen Rheinarmee und hatte schon das Betreten der beiden Aussichtsplattformen und des hundert Meter langen Bohlenstegs verbieten müssen, da „sie nach 20 Jahren durch den Zahn der Zeit marode waren“. Erhebliche Schäden gab es auch durch  Vandalismus.

Dass nun alles wieder in Ordnung ist, freut auch die NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege, die Eigentümerin dieses 1120 Hektar großen Naturschutzgebietes ist. Wie deren Regionalbotschafter Armin Huber (Mönchengladbach) sagte, haben die Europäische Union und die Bezirksregierung Düsseldorf aus einem Topf „zur Förderung des Umweltbewusstseins“ 80 Prozent der Kosten (130.000 Euro) bestritten, so dass die NRW-Stiftung nur 20 Prozent beisteuern musste. „Wir freuen uns, dass die drei Holzbauwerke nun wieder für die Öffentlichkeit freigegeben werden können.“ Angefertigt aus witterungsfestem Lärchenholz hat sie die Holzbaufirma Klaus Krügerke in Niederkrüchten-Gützenrath.

 Auch der Bohlensteg im Depot wurde erneuert.

Auch der Bohlensteg im Depot wurde erneuert.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Das Depotgelände, das bis 1998 von den Briten genutzt wurde, hat inzwischen landesweite Bedeutung für den Natur- und Artenschutz, unterstrich Reichmann mit einem Hinweis auf die ausgedehnten Heideflächen sowie das Vorkommen seltener Tierarten wie Ziegenmelker, Heidelerche und Schlingnatter. Die Natur hat das Terrain nach dem großen Brand 1976 wieder erobert, die rund sechs Meter hohen Splitterschutzwälle zwischen den Lagerstätten für bis zu 45.000 Tonnen Munition sind bewachsen. Für die Besucher interessant sind die vielen Weidetiere wie Rinder, Pferde, Schafe und Damwild.

Das wegen der Tierherden immer noch umzäunte Depot hat sechs Zugänge. Die erneuerten Aussichtsplattformen liegen an markierten Wanderwegen: grün über den Zugang Wanderparkplatz Swalmener Straße (L373), rot über den Zugang St. Barbarastraße (B 221), blau über den Zugang am Weißen Stein.

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