Kindertagespflege Kinder im eigenen Garten betreuen

Brüggen/Niederkrüchten · Durch einen Grundkurs können Tagespfleger Kinder in Vollzeit von Zuhause aus betreuen und so den Bedarf decken.

 Hier sticht vor allem der große Garten ins Auge: Tagesmutter Claudia Lütters (rechts) auf ihrem „Lütters Hof“ mit ihren Töchtern Corinna und Annika (Mitte) und den Tageskindern Milan und Laura.

Hier sticht vor allem der große Garten ins Auge: Tagesmutter Claudia Lütters (rechts) auf ihrem „Lütters Hof“ mit ihren Töchtern Corinna und Annika (Mitte) und den Tageskindern Milan und Laura.

Foto: Birgit Sroka

Kinder ab drei Jahren haben einen Anspruch auf einen Kindergartenplatz. Ab dem vollendeten ersten Lebensjahr gibt es bereits einen Anspruch der Eltern auf Betreuung ihres Nachwuchses. Da Kindergartenplätze zurzeit rar sind, ist das Kreisjugendamt froh um jede Tagespflegestelle, in der U3-Kinder aufgenommen werden können. Im Rahmen der Aktionswoche „Gut betreut in der Kindertagespflege“ stellten sich zwei Tagespflegestellen bei einem Tag der offenen Tür vor.

Auf dem „Lütters Hof“ in Oberkrüchten betreut Claudia Lütters sechs Kinder in der Randzeitenbetreuung – davon drei Kinder in Vollzeit. „Ich nehme bereits ab 6 Uhr Kinder an und bringe sie dann zum Kindergarten oder zur Schule“, sagt Lütters. Seit zehn Jahren ist die 44-jährige Mutter dreier Kinder in der Tagespflege tätig. Nach der Bewerbung beim Kreisjugendamt absolvierte sie die Grundqualifizierung und den Aufbaukurs für Tagesmütter. „Dann kann man fünf Kinder in Vollzeitbetreuung aufnehmen“, sagt Gabriele Kox vom Kreisjugendamt. Als Fachberaterin ist sie zuständig für Tagesmütter und Eltern in Brüggen, Schwalmtal und Niederkrüchten. „Tagesmütter sind gefragter denn je. Viele haben einen Schwerpunkt in der Betreuung. Im Fokus steht immer das Kind, dem muss es gut gehen und dafür müssen alle in der Betreuung beteiligten Personen miteinander reden“, sagt Kox.

Lütters, die ursprünglich aus der Landwirtschaft kommt, bietet den Kindern ein naturreiches Programm rund ums Erforschen, Sehen, Verstehen, Pflanzen und Beobachten an. „Ich möchte den Kindern die Wertigkeit der Pflanzen beibringen. Wenn die Kinder eine Erdbeerpflanze betreuen und dann eine Frucht ernten, ist das etwas ganz Besonderes“, sagt Lütters.

Tagesmutter Alexandra Schrömbges von der Brachter Tagespflege „Zaubermäuse“ legt ihren Fokus auf die Kinderbetreuung mit Musik. Hier werden drei bis fünf Kinder zu Hause betreut. „Wir merken, dass Musik bei Kindern gut ankommt. Einmal wöchentlich gibt es eine Musikstunde mit einer Fachfrau“, sagt Schrömbges. Dieses Zusatzangebot kann von den Eltern gebucht werden. Gemeinsam mit Nicole Weißweiler und ihrer Mutter Angelika Reichert von der Großtagespflegestelle in Bracht, wird das Musikprogramm in der frühkindlichen Erziehung angeboten. Die zwei Damen betreuen auf etwa 120 Quadratmetern neun Kinder. Zwei Schlafräume und ein großes Spielzimmer stehen zur Verfügung. Im separaten Essensbereich wird täglich frisch gekocht.

Für einen Platz in der Kindertagespflege müssen sich die Eltern über das Portal Kita-online anmelden. Nach einem halben Jahr haben sie einen Rechtsanspruch auf Betreuung. Für die Pflegemütter das wichtigste: „Die Chemie mit den Eltern muss stimmen. Sie geben mir ihr Wertvollstes, was sie haben. Die Mütter müssen ruhig fortgehen können und wissen, dass hier alles klappt“, sagt Claudia Lütters.

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