Einen ersten Antrag der Grünen auf Einrichtung eines öffentlichen Online-Baumkatasters hatte der Umwelt-Ausschuss im Jahr 2015 abgelehnt. Mit ihrem neuen Antrag gehen die Viersener Grünen über ihre alte Forderung deutlich hinaus: Mit einem stadteigenen Twitter-Kanal und einer „Viersen-App“ bringen sie mit ihrem Antrag auch neue Online-Medien zur Information der Bürgerschaft ins Spiel.

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Martina Maaßen, begründet ihren Antrag auch mit den heutigen Nutzergewohnheiten im Internet: „Es kann nicht sein, dass sich die Bürgerinnen und Bürger zu Fuß ins Rathaus aufmachen müssen, um dort auf Antrag in die Akten schauen zu dürfen.“ Die zeitgemäße Weiterentwicklung von Online-Medien zur Information der Bürger über das Internet, geodatenbasierte Fachinformationen, Social-Media-Kanäle und Apps sollte bei der Vermittlung von Umweltinformationen an die Bevölkerung, zu der die Stadt Viersen gesetzlich verpflichtet ist, nicht stehen bleiben. Als praktikables Beispiel für eine entsprechende Online-Anwendung nennen die Grünen in ihrem Antrag das öffentliche Baumkataster der Landeshauptstadt Düsseldorf.

In ihrem Antrag berufen sich die Grünen auf die Gesetzgebung zur Umweltinformation, die speziell für das Land Nordrhein-Westfalen gilt. Diese legen fest, dass eine Behörde nicht nur verpflichtet ist, die von ihr selbst erhobenen Daten zur Umwelt auf Antrag eines Bürgers zugänglich zu machen, sondern auch selbst aktiv Maßnahmen ergreifen muss, um den Zugang zu den Informationen zu erleichtern.

Umweltinformationen, über die die Stadt verfügt, sollten nach Meinung der Grünen für jedermann über das Internet abrufbar sein. Aktuell informiert die Stadt auf ihrer Facebook-Seite, auf ihrer Internetpräsenz und per Pressemitteilung über geplante Baumfällungen und -pflegemaßnahmen. Die Grünen sehen eine gesetzliche Verpflichtung für die Stadt, den Zugang zu Umweltdaten zu erleichtern, indem sie entsprechende Online-Datenbanken einrichtet und der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt.