Verein Hunde für Menschen in Solingen Gutmütige Vierbeiner regen alle Sinne an

Solingen · Die Mitglieder des Vereins „Hunde für Menschen“ besuchen mit ihren eigenen Haustieren regelmäßig Senioreneinrichtungen.

 Der Kontakt zu Hunden kann bei älteren Menschen Einsamkeit und Lethargie durchbrechen.

Der Kontakt zu Hunden kann bei älteren Menschen Einsamkeit und Lethargie durchbrechen.

Foto: Verein Hunde für Menschen

Selbstbewusst durchstreift Lilli den Raum und sucht den Kontakt zu ihren Bewunderern. Zoe und Dr. Mogli hingegen bewegen sich eher zurückhaltend zwischen den Stühlen und verlassen auch schon mal die Mitte des Stuhlkreises. „Die Drei haben unterschiedliche Temperamente – und eine gute Mischung ist sehr wichtig“, erklärt Beate Trautrim. Sie ist Dr. Moglis Frauchen.

Der Pudel und die anderen beiden Vierbeiner – ein Labrador-Ridgeback und ein West Highland White Terrier – scheinen sich nicht nur gut zu verstehen, sondern sind offensichtlich auch bei ihren Beobachtern beliebt: Nahezu jeder will sie mal streicheln oder berichtet von Erfahrungen mit eigenen Haustieren. „Sie haben nur noch Augen für die Hunde“, sagt Katrin Gebhard, Mitarbeiterin im sozialen Dienst im evangelischen Wohn- und Pflegezentrum an der Cronenberger Straße. Dort sind die Mitglieder des Vereins „Hunde für Menschen“ zweimal im Monat zu Gast.

   Beate Trautrim mit Pudel Lilli und Labrador-Ridgeback Zoe bei der Arbeit.

Beate Trautrim mit Pudel Lilli und Labrador-Ridgeback Zoe bei der Arbeit.

Foto: Alexander Riedel

„Die Gruppe ist mir bei einem Tierheim-Fest aufgefallen, dort haben wir dann die Nummern ausgetauscht“, erzählt Gebhard. So ist der tierische Besuch zu einer festen Institution geworden. „Wir sind mit unseren Hunden regelmäßig unter anderem auch im Malteserstift und im Evangelischen Altenzentrum in Aufderhöhe“, erzählt Beate Trautrim. Auch eine Einrichtung in Düsseldorf gehört zu den Nutznießern ihrer ehrenamtlichen Arbeit.

Angefangen hat ihr spezielles Engagement, mit dem sie vielen Altenheim-Bewohnern eine Freude bereitet, im Jahr 2015 – auf Initiative der Malteser. „Auf deren Homepage wurde ich auf das Thema aufmerksam“, erzählt die Hundebesitzerin. Ihren eigenen Verein „Hunde für Menschen“ wiederum haben sie und ihre Mitstreiter in diesem Jahr gegründet. Acht Besuchtsteams, also die Hundeführer mit ihren Lieblingen, gehören ihm aktuell an. Und es dürfen gerne noch einige mehr werden: „Wir freuen uns über jeden Interessenten und hoffen sehr auf Verstärkung“, betont Trautrim. Schließlich wolle man künftig noch mehr Einrichtungen und Menschen erreichen – eventuell auch Kindertagesstätten.

Besonders motivierend seien die Effekte der Begegnungen zwischen Tier und Mensch. Die sorgten stets für lächelnde Gesichter, könnten Einsamkeit und Lethargie durchbrechen und selbst bei schweren Beeinträchtigungen Mimik, Gestik und emotionales Befunden beeinflussen. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich zum Beispiel Menschen mit Demenz an ihre Kindheit und Lebensabschnitte erinnern, in denen ein Hund eine Rolle gespielt hat“, berichtet Beate Trautrim.

Lobende Worte findet auch Katrin Gebhard: „Die Erfahrungen sind sehr positiv – und auch nachhaltig“, betont die Mitarbeiterin der sozialen Dienste, und fasst zusammen: „Hunde öffnen Türen.“

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