Solingen Unruhige Silvesternacht

Solingen · Eine erwartungsgemäß arbeitsreiche erste Silvesternacht erlebte die neue, gemeinsame Feuerwehrleitstelle mit Wuppertal. Alles im Griff – so das Fazit von Lagedienstführer Thomas Halle.

Theoretisch ist in der Silvesternacht alles möglich. Diesmal sei es für die Feuerwehrleitstelle aber ein normaler Jahreswechsel ohne Kuriositäten gewesen, berichtet Lagedienstführer Thomas Halle: Wegen des zu erwartenden Einsatzaufkommens sei die Nacht auf der Leitstelle sehr unruhig gewesen. Alles sei jedoch geordnet abgelaufen.

Acht Disponenten sowie Thomas Halle als Lagedienstführer arbeiteten über Silvester in der neuen, gemeinsamen Leitstelle mit Wuppertal. „Das ist eigentlich Routine“, sagt er über den Job, der in dieser Nacht vom Prinzip nicht anders ist als in all den anderen.

Außer: Wenn andere das neue Jahr mit Böller und Raketen begrüßen, erwartet die Feuerwehrleute auf der Leitstelle in der Regel die einsatzreichste Zeit des Jahres. Erfahrungsgemäß sei das bundesweit so. „Abgesehen von Kyrill“, berichtet Halle. Der Jahrhundert-Orkan Anfang vergangenen Jahres forderte deutlich über 1000 Einsätze. Um 7.30 Uhr begann am 31. Dezember das neunköpfige Leitstellen-Team seinen Dienst; um 7.30 Uhr am Neujahrsmorgen war die 24-Stunden-Schicht beendet. Es war, wenn man so will, die Silvester-Feuertaufe für die gemeinsame Leitstelle, die im vergangenen März den Betrieb in der Wuppertaler-Feuerwehrhauptwache an der A 46 bei Katternberg aufgenommen hat.

303 Einsätze abgewickelt

In diesen 24 Stunden wickelten die Disponenten in beiden bergischen Städten zusammen 303 Einsätze ab, davon 229 im Rettungsdienst, und die übrigen waren Feuerwehreinsätze. In Solingen gab es 17 Brandeinsätze, darunter als größter der Brand hinter einer Kaminabdeckung an der Rüdigerstraße am frühen Silvesterabend gegen 20 Uhr. Sechs klassische Silvesterkleinbrände, ausgelöst durch Feuerwerk, ereigneten sich zum Jahreswechsel in der Klingenstadt. Sechs Mal musste hier der Notarzt in den ersten Stunden des neuen Jahres ausrücken.

„Die Kollegen, die hier oben arbeiten, sind keine Anfänger.“ Nach den Worten von Thomas Halle sind die Disponenten allesamt langjährige Feuerwehrmänner, die sich im Einsatzdienst bewährt haben. Sie haben zusätzlich spezielle Lehrgänge im Rettungsdienst und als Rettungsassistent absolviert. Außerdem sind sie Gruppenführer und können damit die Verantwortung für ein Feuerwehrfahrzeug übernehmen. Jeder, der hier angefangen habe, habe mindestens acht Dienstjahre hinter sich. „Einige liegen deutlich darüber“, beschreibt Halle das Jobprofil der Disponenten, die auch weiterhin parallel in den einzelnen Wachabteilungen ihren Dienst verrichten und mit den Feuerwehren vor Ort zum Einsatz fahren. Leitstellen-Disponenten müssen besonders stressresistent sein und die Fähigkeit besitzen, innerhalb kürzester Zeit weitreichende Entscheidungen zu treffen.

„Es hat sich eingespielt“, zieht Harald Zimmermann zum Jahreswechsel ein Fazit. Der Solinger ist Chef der gemeinsamen Feuerwehr-Leitstelle. Jüngst wurden noch einmal kleinere technische Fehler im Zusammenhang mit dem komplexen Computerprogramm zur Alarmierung ausgemerzt. „Jetzt ist es deutlich besser geworden.“ Zimmermann spürt dies an der Zufriedenheit der Kollegen. „Damit kommt insgesamt mehr Ruhe rein.“

(RP)
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