Volleyball Werscheck wettet im Pokalknüller auf seine Volleys

Solingen · Die Solingen Volleys empfangen heute Abend den Rekordmeister VfB Friedrichshafen zu ihrem "Spiel des Jahres".

Wenn heute um 20 Uhr in der Halle Wittkulle das Achtelfinale des deutschen Volleyball-Pokals angepfiffen wird, treffen zwei Welten aufeinander. So formuliert es Bernd Werscheck, Headcoach der Solingen Volleys. Denn was der FC Bayern München im Fußball und der THW Kiel im Handball sind, ist der VfB Friedrichshafen im Volleyball.

Der Rekordmeister ist heute Abend zu Gast beim Tabellendritten der Zweiten Liga. Das Team von Star-Trainer Stelian Moculescu ist Titelverteidiger, Rekord-Pokalsieger, holte acht Mal das Double, zudem 2007 als erster deutscher Verein das Triple aus Meisterschaft, Pokalsieg und Champions-League-Erfolg. "Dieses Niveau ist absolut nicht mit unserem zu vergleichen", sagt Werscheck. "Wir trainieren drei Mal in der Woche, der VfB zehn Mal. Das sind alles Vollprofis und Nationalspieler." Darunter auch Max Günthör, der mit der deutschen Auswahl im September sensationell Bronze bei der WM holte.

Auch die Größe der Spieler ist eine ganz andere Hausnummer. Während bei den Volleys nur Alexander Walkenhorst (2,06 m) und Dirk Pietzonka (2,01 m) die Zwei-Meter-Marke überschreiten, sieht das bei Friedrichshafen anders aus. Dazu hat Werscheck Respekt vor der aufschlagstarken Mannschaft. "Wenn die ihre Angaben richtig treffen, dann haben wir ein Problem." Da wird vor allem seine Annahme mit Oliver Gies, Tom Weber und Daniel Wernitz gefordert sein.

Trotz all dem fiebern er und sein Team der Herausforderung seit Wochen entgegen: "Es ist toll, zu den besten 16 Mannschaften aus ganz Deutschland zu gehören. Wir sind mehr als ein krasser Außenseiter, aber wir freuen uns drauf", sagt der 53 Jahre alte Trainer. Sein Gegenüber, Stelian Moculescu, sagt: "Wir gelten als Favorit, diese Rolle können und wollen wir auch nicht von uns weisen. Allerdings müssen wir aufpassen, denn einen Gegner darf man niemals unterschätzen."

Den Tabellenführer der 2. Bundesliga haben die Volleys am Sonntag besiegt. Jetzt kommt der Erstliga-Spitzenreiter. Alles andere als eine deutliche Niederlage wäre eine Überraschung. "Wir werden uns über jeden einzelnen Punkt freuen, den wir gegen Friedrichshafen machen. Ein Satzgewinn wäre das Allergrößte", sagt Werscheck, der mit einem befreundeten Trainerkollegen um eine Kiste Bier gewettet hat, dass sein Team mehr als 58 Punkte holt, was eine ganze Menge ist.

Das "Spiel des Jahres" wird wohl in einer ausverkauften Halle steigen, es gibt nur wenige Restkarten. Mehr als 500 Zuschauer werden vielleicht auch Zuspieler Huib den Boer lautstark zu seinem Geburtstag gratulieren: Der Niederländer wird heute, am 11.11., 33 Jahre alt.

(RP)
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