Lokalsport Szilágyi erhält den Fairness-Preis für Geste von Wetzlar
Solingen · Zum neunten Mal ist gestern beim Sportempfang des Sportbundes der Solinger Fairness-Preis vergeben worden. Zum zweiten Mal erhielt ihn ein Handballer des Bergischen HC - nach Torwart Mario Huhnstock 2011 war es nun Spielmacher Viktor Szilágyi. Der Kapitän des Bundesligisten erhielt die Auszeichnung für seine "gelebte Fairness", wie es Lars Hoffmann, Leiter Kundenzentrum der Bergischen Krankenkasse (BKK), ausdrückte.
Mitte September 2013 hatte Szilágyi mit dem letzten Wurf die Partie bei der HSG Wetzlar mit 25:24 für den BHC entschieden. Doch anstatt sich dafür ausgiebig feiern zu lassen, war er als Erstes zum gegnerischen Torwart Andreas Wolff gelaufen, der den Ball unglücklich ins eigene Gehäuse abgelenkt hatte, und hatte ihn getröstet.
Dafür bekam der "Handballer mit Herz und Verstand" (Hoffmann) nun den Fairness-Preis. Seine spontane Geste damals erklärte Szilágyi so: "Ich habe das selber oft genug in beide Richtungen erlebt, so dass ich weiß, wie sich das bei ihm angefühlt hat. Also habe ich als Erstes versucht, einen deutlichen jüngeren Mitstreiter aufzumuntern." Wolff ist mit 23 Jahren ganze 13 Lenze jünger als Szilágyi, und beide könnten sich am kommenden Samstag auf dem Spielfeld wiedersehen, falls der BHC-Kapitän trotz seiner Daumenfraktur in Wetzlar auflaufen kann.
Fairness ist für den Österreicher generell ein hohes Gut: "Ich glaube, dass Sport ohne Fairness gar nicht geht. Man wächst ja damit auf, dass man fair spielen muss, gerade als Kind, wenn man das noch selber regeln muss. Umso höher man dann im Profibereich kommt, umso mehr übernehmen das andere für einen." Oft sei für Fairness da wenig Platz, weil man an Erfolgen und Ergebnissen gemessen werde. "Umso schöner, dass solche Aktionen gewürdigt werden. Insgesamt darf man als Profi nicht vergessen, dass man gerade für Jüngere ein Vorbild ist." Diese Worte hat Viktor Szilágyi mit der Geste von Wetzlar mit Leben gefüllt.
Ein ausführlicher Bericht zum Sportempfang folgt.
