Bergischer Hc Hungrige Füchse schlagen kranke Löwen

Solingen · Der Bergische HC gerät gegen Berlin mit 25:36 unter die Räder. Der Handball-Erstligist musste seiner Verletztenmisere Tribut zollen.

Die erste Hiobsbotschaft ereilte den Bergischen HC bereits vor Spielbeginn. Wie im Vorfeld befürchtet, durfte Viktor Szilágyi aufgrund eines Magen-Darm-Virus nicht antreten. Damit fehlte den Löwen ihr Spielmacher, ohne den im Kampf gegen die ohnehin hoch favorisierten Füchse Berlin die Chancen noch weiter schrumpften. Zusammen mit Jan Artmann, Max Hermann, Kristian Nippes und Arnor Gunnarsson mussten die Löwen auf fünf Handballer verzichten.

Während Richard Wöss die fehlende Ablösung auf der rechten Seite inzwischen gewohnt ist, war die Situation für Alexander Oelze, Duje Miljak und Christian Hoße neu. Auf dem Weg zu einem möglichen Wunder würde viel auf die in alleiniger Verantwortung stehenden Spieler ankommen. Von einer Sensation waren die Bergischen allerdings von Beginn an weit entfernt. Die Berliner erwischten die Gastgeber mit vier Toren auf dem falschen Fuß und stellten die Weichen der Begegnung somit schon früh. Schon in der zweiten Minute musste BHC-Coach Sebstian Hinze seine erste Auszeit nehmen. "Ich habe während der Auszeit darauf verwiesen, dass wir zu ängstlich begonnen haben und nun trotz des frühen Rückstands Herz zeigen müssen. Außerdem ging es natürlich auch darum, den Berliner Rhythmus durcheinander zu bringen."

Das Vorhaben gelang. Die Bergischen fanden zu ihrer Linie und hielten des Ergebnis in der Folge im Rahmen. Vor allem Alexander Oelze und der später eingewechselte Fabian Gutbrod sorgten im Rückraum für ordentlich Wirbel. "Die Beiden haben gezeigt, dass sie Verantwortung übernehmen können, wenn andere Spieler ausfallen", lobt Hinze. "Aber ich muss auch der gesamten Mannschaft ein Kompliment machen, dass sie sich in die Partie gekämpft hat." Den Rückstand holte der BHC zu keinem Zeitpunkt mehr auf, doch die Niederlage besiegelten die Füchse Berlin erst in der zweiten Halbzeit. "Schade, dass es uns nicht gelungen ist, irgendwann in eine Euphoriephase zu kommen", hadert Hinze. Die Berliner waren schlicht zu stark, wogegen der BHC auch personell nichts mehr zuzusetzen hatte. Am Ende stand dann eben doch eine vernichtende 25:36-Niederlage.

"Sicher wären wir mit komplettem Kader stärker gewesen", meint Christian Hoße. "Heute hat es über 60 Minuten nicht gereicht. Es ist ärgerlich, weil wir uns zu Hause natürlich immer gut präsentieren wollen." Die Zuschauer in der Unihalle nahmen es ihrem BHC jedoch nicht übel — auch wenn die Mannschaft in den letzten Minuten nicht mehr mit vollem Ehrgeiz zurückgelaufen ist. Das Publikum peitschte ihr Team immer weiter an, "obwohl jeder gesehen hat, dass bei uns nichts ging. Das war toll", freut sich BHC-Geschäftsführer Jörg Föste.

(RP)
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