Bergischer Hc BHC verliert mit Wiederbeginn seine Linie

Solingen · Nach einer souverän gestalteten ersten Halbzeit (17:14) hat der Bergischen HC den TBV Lemgo entscheidend davonziehen lassen müssen.

 s Alexander Oelze trug die Hauptverantwortung im Spielaufbau, obwohl sich Viktor Szilágyi nach einer Magen-Darm-Grippe rechtzeitig zurückgemeldet hat.

s Alexander Oelze trug die Hauptverantwortung im Spielaufbau, obwohl sich Viktor Szilágyi nach einer Magen-Darm-Grippe rechtzeitig zurückgemeldet hat.

Foto: Cohen, Paul

Max Weiß war der erste Akteur des Bergischen HC, der die 27:29-Niederlage beim Auslaufen zu verarbeiten versuchte. Die Enttäuschung stand dem Kreisläufer des Handball-Erstligisten im Gesicht, weil er genau wusste, dass ein weiteres Mal unnötig zwei Punkte liegengelassen wurden. "Warum haben wir uns in der zweiten Halbzeit so schwer getan? Unsere Wurf-Effektivität hat einfach zu wünschen übrig gelassen." Die Ballverluste und die damit verbundenen Konter haben ein Übriges getan. "Innerhalb von zehn Minuten war die ganze Arbeit der ersten Hälfte für die Katz", fasste Max Weiß den Spielverlauf kurz und knapp zusammen.

Bergischer Hc: BHC verliert mit Wiederbeginn seine Linie
Foto: Paul Cohen

Die Löwen hatten den TBV Lemgo in den ersten 30 Minuten dort, wo sie ihn hatten haben wollen. Mit einer konsequenten Abwehrarbeit wurden die einfachen Treffer aus dem Rückraum verhindert. Offensiv gelang vor allem den Akteuren fast alles, die zuletzt weniger Einsatzzeiten verzeichnet hatten. Duje Miljak, Fabian Gutbrod und Alexander Oelze hatten maßgeblichen Anteil daran, dass ihr Team mit bis zu fünf Treffern in Führung lag. Die Gastgeber, die in dieser Saison bislang erst eins ihrer Heimspiele gewonnen hatten, wirkten verunsichert. Verdient ging der BHC mit einer 17:14-Führung in die Kabine.

"Wir haben es in der ersten Hälfte jedes Mal geschafft, erfolgreich gegen eine mögliche Euphoriephase des Gegners zu arbeiten", sagte Löwen-Coach Sebastian Hinze. Nach Wiederbeginn konnte sein Team nicht mehr daran anknüpfen. Beeinflusst von zwei Zeitstrafen in kurzer Folge war das Polster in nur fünf Minuten verspielt. "Unser Unterzahl-Spiel war im Angriff nicht drückend. Und in der Abwehr haben die Lemgoer stets mit ihrer ersten Aktion die Tore gemacht. So etwas ist gut fürs Selbstbewusstsein." Sebastian Hinze hat schon oft betont, dass es in jedem Spiel schlechte Phasen gibt. Gestern Abend musste er feststellen, dass diese zu lang gewesen war. Geschäftsführer Jörg Föste bezeichnete die 15 Minuten, in denen sich der TBV bei nur zwei Treffern von Alexander Oelze (32. / 18:16) und Richard Wöss (42. / 19:21) auf 24:19 absetzte, als "Viertelstunde der Finsternis".

Trotzdem bekamen die Löwen noch einmal die Gelegenheit, den Fünf-Tore-Rückstand aufzuholen, weil nun ihr Kontrahent für zehn Minuten das Tore werfen einstellten. Richard Wöss bei einem freien Versuch von Rechtsaußen oder Emil Berggren per Siebenmeter scheiterten an TBV-Keeper Nils Dresrüsse, der mit seinen Paraden in der Endphase zum Matchwinner avancierte. "Irgendwann fehlte uns das Selbstvertrauen im Angriff gefehlt," erklärte Hinze.

Dessen Trainerkollege Niels Pfannenschmidt konnte sich hingegen freuen, dass seine Truppe mit der Unterstützung der Zuschauer immer selbstbewusster wurde. "Ich habe in der Halbzeit gesagt, dass wir unter 30 Treffern bleiben müssen, um das Spiel noch gewinnen zu können. Das ist uns gelungen." Mit einer Abwehrarbeit, die den Löwen große Probleme bereitet hat.

(gra)
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