S-Bahn 7 Bahn steckt Millionen in Modernisierung

Solingen/Remscheid · Die Strecke des „Müngsteners“ könnte ab dem Jahr 2023 modernisiert werden. Ob später mehr Züge fahren, steht aber bislang noch nicht fest.

 Zurzeit halten die S 7-Züge des privaten Bahnbetreibers Abellio – wie hier am Remscheider Bahnhof Güldenwerth – in den normalen Zeiten alle 20 Minuten.

Zurzeit halten die S 7-Züge des privaten Bahnbetreibers Abellio – wie hier am Remscheider Bahnhof Güldenwerth – in den normalen Zeiten alle 20 Minuten.

Foto: Hogekamp, Lena (hoge)

Es könnte einer regelrechten Weichenstellung im Schienenverkehr der bergischen Region gleichkommen: Die Deutsche Bahn AG plant nämlich, in nicht allzu ferner Zukunft einen hohen Millionenbetrag in die Hand zu nehmen, mit dessen Hilfe die Strecke der S-Bahn S 7 zwischen Solingen, Remscheid und Wuppertal grundlegend modernisiert werden soll.

Wie ein Sprecher des Konzerns jetzt auf Anfrage unserer Redaktion bestätigte, existieren bei der Bahn Überlegungen, die Trasse des „Müngsteners“ ab den Jahren 2023 / 24 auszubauen. „In ersten groben Schätzungen wird mit einem zweistelligen Millionen-Betrag gerechnet“, hieß es aus der NRW-Zentrale der Bahn in Düsseldorf. Allerdings befänden sich die Planungen zurzeit noch in einem sehr frühen Stadium. So sei unter anderem zu klären, inwieweit ein Planfeststellungsverfahren notwendig sei. Diesbezügliche Ergebnisse, so der Bahn-Sprecher, könnten möglicherweise im kommenden Jahr vorliegen.

Die Initiative der Deutschen Bahn geht auf das Eisenbahnbundesamt (EBA) zurück. Denn die Aufsichtsbehörde hat es der Bahn als Eigentümerin des Schienenweges zur Auflage gemacht, auch in der Zukunft auf der gesamten Bahnstrecke der S 7 eine zweigleisige Nutzung zu garantieren – wobei das EBA in vorliegenden Kontext vor allem die Wiederherstellung der Zweigleisigkeit in dem auf Wuppertaler Stadtgebiet gelegenen Rauenthaler Tunnel fordert.

Parallel laufen augenblicklich Gespräche zwischen der Stadt Wuppertal und der Bahn über eine Radweg-Nutzung in einer dritten, schon vor geraumer Zeit stillgelegten Tunnelröhre in Langerfeld. Was aber nichts an der Tatsache ändern würde, dass bei einer Millionen-Investition in die Strecke ganz neue Möglichkeiten für den S-Bahn-Verkehr entstehen würden.

So wäre es laut Bahn denkbar, den Personenverkehr auf der Schiene spürbar auszubauen, indem die Taktzeiten der S-Bahn-Züge verdichtet werden. Konkrete Überlegungen in diese Richtung bestehen allerdings noch nicht – zumal die S 7 schon seit dem Winter-Fahrplanwechsel 2013 nicht mehr von der Bahn, sondern von dem privaten Bahnunternehmen Abellio betrieben wird.

Dort zeigte man sich am Dienstag angesichts der Ausbaupläne zunächst einmal zurückhaltend. Grundsätzlich verhalte es sich so, dass ein vergrößertes Nahverkehrs-Angebot von dem Auftraggeber des ÖPNV in der Region, dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, in Auftrag gegeben werden müsse, sagte eine Abellio-Sprecherin. Erst danach sei das Unternehmen am Zuge, im Rahmen der Verträge verstärkt Bahnen auf die bergische Strecke zu schicken.

Die Züge des „Müngsteners“ sind vor allem bei Pendlern aus Solingen und Remscheid beliebt, um in die Großstädte an der Rheinschiene zu gelangen. Eine direkte Verbindung nach Düsseldorf oder Köln besteht aber nicht. Darüber hinaus wird kritisiert, dass die bergische Strecke nicht elektrifiziert ist. Die Solinger Grünen haben darum zuletzt eine neue Initiative in diese Richtung gestartet.

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