Stadtentwicklung Solingen Neuer Investor für das Hallenbad Ohligs

Ohligs · Der Käufer aus Bergisch Gladbach will bis Ende 2020 in dem denkmalgeschützten Bau in Ohligs 20 moderne Wohnungen schaffen. Das Backsteingebäude stammt aus dem Jahr 1928.

 Der Eingang zum einstigen Hallenbad Ohligs an der Sauerbreystraße. Läuft alles weiter nach Plan, könnten dort schon in Kürze die Umbauarbeiten starten.

Der Eingang zum einstigen Hallenbad Ohligs an der Sauerbreystraße. Läuft alles weiter nach Plan, könnten dort schon in Kürze die Umbauarbeiten starten.

Foto: Köhlen, Stephan (TEPH)/Köhlen, Stephan (teph)

Gut acht Jahre, nachdem die Stadt Solingen das alte Hallenbad an der Sauerbreystraße in Ohligs-Ost aus Kostengründen geschlossen hat, kommt neues Leben in das markante Backsteingebäude aus dem Jahr 1928. Denn wie der verantwortliche Projektentwickler Eduard Messmer von der Erftstadter Immobiliengesellschaft Messmer & Messmer jetzt mitgeteilt hat, konnte die Suche nach einem Investor für den unter Denkmalschutz stehenden Bau mittlerweile erfolgreich abgeschlossen werden.

„Wir gehen davon aus, dass die Umbauarbeiten bereits in Kürze beginnen werden“, hieß es am Dienstag bei Messmer & Messmer. Augenblicklich würden die Detailplanungen laufen. Zudem werde mit Hochdruck an dem notwendigen Bauantrag gearbeitet, sagte Eduard Messmer auf Anfrage unserer Redaktion.

Damit dürfte dem Bau von insgesamt 20 Wohnungen in der einstigen Badeanstalt kam noch etwas im Wege stehen. „Nach momentanen Stand der Dinge werden die Maßnahmen in ihrer Gesamtheit vermutlich Ende kommenden Jahres abgeschlossen sein“, betonte Immobilien-Fachmann Messmer, der in den zurückliegenden Jahren nicht allein neue Konzepte für das Hallenbad an der Sauerbreystraße, sondern auch für das ebenfalls 2011 geschlossene Hallenbad Solingen an der Birkerstraße in der Innenstadt erstellt hatte.

Tatsächlich galten beide Immobilien über lange Zeit hinweg als durchaus attraktive, parallel jedoch nur schwer revitalisierbare Objekte. So gab es in der Vergangenheit zwar immer wieder teilweise ambitionierte Vorhaben für die zwei historischen Hallenbäder. Beispielsweise war im Fall des Birkerbades zwischenzeitlich die Rede davon, eine Moschee einzurichten. Indes zerschlugen sich all diese Pläne am Ende, so dass erst mit dem Einstieg von Messmer & Messmer frischer Wind in die zukünftige Entwicklung der stillgelegten städtischen Hallenbäder kam.

Das zuletzt ausgearbeitete Konzept für das Bad in Ohligs sieht vor, dass in dem Gebäude die besagten 20 Wohnungen entstehen. „Bei diesen wird es sich um Eigentumswohnungen in unterschiedlichen Größen handeln“, konkretisierte Eduard Messmer nun einmal mehr die Planungen. Wobei das gesamte Projekt später noch erweitert wird, wenn auf dem unmittelbar angrenzenden Grundstück Suppenheider Straße 5 ein zusätzliches neues Wohnhaus für fünf Parteien errichtet wird.

Dementsprechend gab es für die Umsetzung der Planungen mehrere Interessenten, von denen schließlich ein Investor aus Bergisch Gladbach das Rennen machte. Wie Projektentwickler Messmer am Dienstag betonte, wurden sämtliche rechtlichen Schritte, wie etwa der Termin bei einem Notar, bereits vollzogen.

Dass der Einstieg im Hallenbad Ohligs für den Investor eine gute Entscheidung ist, daran hegen die Verantwortlichen bei Messmer & Messmer jedenfalls keinen Zweifel. Denn aus Sicht der Projektentwickler gehört Ohligs – und dort insbesondere der Ostteil auf der hinteren Seite des Solinger Hauptbahnhofs – zu den Boom-Gebieten in der Klingenstadt.

Eine Einschätzung, die nicht nur durch die fußläufige Erreichbarkeit des Bahnhofs gedeckt wird. Vielmehr ist in Ohligs schon seit einigen Jahren eine verstärkte Bautätigkeit zu beobachten, die einhergeht mit Verbesserungen an der Infrastruktur.

So gilt der westlichste Stadtteil längst als eine Art Großbaustelle Solingens. Momentan wächst auf dem Areal des alten Union-Stadions am Hermann-Löns-Weg eine neue Wohnsiedlung mit über 100 Wohneinheiten. Und im Ohligser Zentrum wurde darüber hinaus vor wenigen Wochen der Grundstein für das O-Quartier gelegt, dass nach seiner Fertigstellung 2022 seinerseits rund 300 zusätzliche Wohnungen umfassen wird.

 Historische Bauarbeiten: Kurz vor seiner Eröffnung Ende der 1920er Jahre präsentierten sich die Bauarbeiter im Becken des Bades.

Historische Bauarbeiten: Kurz vor seiner Eröffnung Ende der 1920er Jahre präsentierten sich die Bauarbeiter im Becken des Bades.

Foto: Stadtarchiv

Zeitgleich sind andere Projekte in der Entstehungsphase. Am Markt baut die Stadt-Sparkasse ihre neue Filiale samt Supermarkt. Die Fußgängerzone soll in Gänze umgestaltet werden. Und in Ohligs-Ost, beginnen im kommenden Jahr außerdem die Bauarbeiten für ein neues Hotel.

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