Solingen House of Life erneut fürs Gestaltungskonzept ausgezeichnet

Solingen · Plätze in der einzigartigen Pflegeeinrichtung für junge Erwachsene an der Cronenberger Straße sind begehrt. Eine Warteliste besteht.

 Architektin Marion Grosskemm (l.) und Karin Götze, Leiterin der Einrichtung Evangelisches Altencentrum, vor der auffälligen Tapete im House of Life.

Architektin Marion Grosskemm (l.) und Karin Götze, Leiterin der Einrichtung Evangelisches Altencentrum, vor der auffälligen Tapete im House of Life.

Foto: AT

Das House of Life des evangelischen Altencentrums Cronenberger Straße, dessen Konzept des Miteinanders durchaus an eine Studenten-WG erinnert, ist erneut ausgezeichnet worden: mit einem Architekturpreis für das beste innovative Konzept im Gesundheitsbereich. Besonderheit des "Healthcare Application Award 2013": Die Preisverleihung durch eine renommierte deutsche Architekturzeitschrift fand statt in Kapstadt in Südafrika. Der im vergangenen Jahr eröffnete Neubau an der Cronenberger Straße gehörte zu den 15 ausgesuchten Objekten, die überhaupt in die engere Wahl der Auszeichnung genommen waren. "Das ist eine unglaubliche Würdigung der Arbeit dieses Hauses", sagte gestern Marion Grosskemm von dem Architekturbüro, das zusammen mit dem evangelischen Altencentrums das Gestaltungskonzept entwickelte. Bundesweite Aufmerksamkeit hatte das "House of Life" bereits im Sommer erzielt. Die Einrichtung für 20 jüngere pflegebedürftige Menschen zwischen 18 und 60 Jahren war auf der Altenheim Expo in Berlin als "Projekt des Jahres 2013" ausgezeichnet worden. "Der Bedarf ist da", sagte Karin Götze, Leiterin der Einrichtung Evangelisches Altencentrum, mit Blick auf die Auslastung des Hauses.

Längst besteht nach ihren Worten eine Warteliste für einen der begehrten Plätze im House of Life. Menschen wie der 30-jährige Parkinson-Patient, wie jemand, der mit Mitte 40 plötzlich einen Schlaganfall erleidet oder durch einen Autounfall zum Pflegefall wird, wären sonst auf ein klassisches Altenheim mit betagten Senioren angewiesen.

Konzept des Hauses ist denn auch, auf die ganz unterschiedlichen Interessen und Anforderungen der jüngeren Pflegebedürftigen einzugehen — und diesen Anspruch auch in der modernen Gestaltung des Hauses mit zahlreichen Details umzusetzen. "Wir haben versucht, den familiären Rahmen abzubilden", heißt es.

Über zwei Millionen haben die drei Alt-Solinger Kirchengemeinden in den Neubau investiert. Das Projekt ist einzigartig in der Pflegelandschaft. Neben jenem in Solingen gibt es in ganz Deutschland nur noch zwei weitere solcher Häuser für jüngere Pflegebedürftige weit vor dem Seniorenalter.

(RP)
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