Touristen strömen auf Campingplätze im Grenzland Anfragen aus ganz Deutschland: Campingplätze gefragt wie nie

Grenzland · Wer nicht bis Ende Februar gebucht hatte, hatte auf den Campingplätzen im Grenzland nur wenig Chancen, zu Pfingsten noch einen freien Platz zu finden.

 Brrnd und Susanne Van De Weyer vom Campingplatz Graskamp freuen sich, dass ihr Platz so stark nachgefragt wird.

Brrnd und Susanne Van De Weyer vom Campingplatz Graskamp freuen sich, dass ihr Platz so stark nachgefragt wird.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

So etwas hat Bernd Van De Weyer vom Campingplatz Graskamp selten erlebt: „Unsere Telefone klingelten im Fünf-Minuten-Takt, dauernd kamen Anfragen per E-Mail“, schildert Van De Weyer. Touristen aus ganz Deutschland hätten angerufen, verzweifelt nach einem freien Platz für Zelt oder Wohnwagen gesucht. „Die meisten hatten schon zahlreiche Telefonate hinter sich. Andere waren so erfinderisch, dass sie unterschiedliche Namen angegeben haben, um doch noch Doppelplätze buchen zu können“, sagt er.

Endlich wieder am Campingplatz Urlaub machen, etwas anderes sehen: „Die Menschen können es nicht mehr abwarten“, sagt Bernd Van De Weyer. Seitdem der Inzidenz-Wert im Kreis Viersen unter 100 liegt, sind dort auch Campingplätze wieder für Touristen offen. Und diese sind überaus begehrt: Laut Van De Weyer versuche jeder, noch einen freien Platz zu finden. Christi Himmelfahrt und Pfingsten seien zwar traditionell beliebt bei Campern und Wohnmobilisten, doch nun derart stark gefragt wie selten.

Ein weiteres Zeichen für die schier überquellende Lust aufs Reisen: die Besucherzahlen auf den Internetkanälen von Niederrhein Tourismus (NT). So hat diese Seite wieder die Klick-Zahlen des Rekordjahres 2019 erreicht. Besonders gefragt: der Blog des Niederrhein-Fräuleins sowie die Wander- und Radtouren am Niederrhein auf den Outdooractive-Portalen. „Die Menschen sehnen sich nach Urlaub, nach Ausflügen, nach Erlebnissen in ihrer freien Zeit“, sagt NT-Geschäftsführerin Martina Baumgärtner.

Das kann Bernd Van De Weyer bestätigen. Allerdings kämen seine Gäste zurzeit nur aus Deutschland, nicht aber aus Belgien oder den Niederlanden. „Bei den Niederländern, die bei uns Dauerstellplätze haben, ist die Unsicherheit noch sehr groß“, sagt er.

„Die Nachfrage ist deutlich höher als sonst“, sagt auch Georg van de Weyer vom Campingplatz Dilborner Mühle. Bis Ende Februar sei eine Buchung noch möglich gewesen, danach sei nichts mehr gegangen. Seine Anlage, die 230 Plätze für Dauercamper, acht Plätze für Touristen sowie eine Wiese mit 35 Stellplätzen für Zelte, Wohnwagen und -mobile biete, sei Ende Februar dicht gewesen.

Auch Ewald Hoffmanns vom Campingplatz Brempt hat gar keine Zeit, um zu telefonieren. Noch immer erreichen ihn Anfragen nach freien Plätzen. Doch er muss passen: Zwar hat er viele Stellplätze für Dauercamper, aber nur zehn, die er kürzer vermiete. Seine Anlage werde über die Pfingsttage von Gästen aus ganz Deutschland besucht; diese kommen etwas aus Goch, Aachen oder Stolberg. Es habe auch noch kurzfristige Anfragen gegeben.

Doch die meisten Nutzer hätten ihre Plätze bereits frühzeitig reserviert – so früh, dass sie zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht wissen konnten, ob sie die Buchung überhaupt wahrnehmen würden. Aber die Gäste wollten auf Nummer sicher gehen und hätten sich vormerken lassen.

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