Solingen 60 Einsätze in vier Stunden

Solingen · Bei dem schweren Unwetter, das auch über Solingen zog, musste sich die Feuerwehr weniger um Hochwasser als um Schäden kümmern, die Sturmböen und Blitze verursachten.

Vier Stunden hielt das Unwetter Solingen fest im Griff, dann konnten Feuerwehr, Polizei, Stadtwerke und Bahnbeamte endlich aufatmen am späten Donnerstagabend. Doch bis dahin gab es über 60 Einsätze. Die Feuerwehr war mit allen drei Berufswachen und allen Löscheinheiten der Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz. "Wir hatten diesmal trotz heftigen Regens kaum mit Wasserschäden zu tun", berichtet Karlheinz Rehborn von der Feuerwehr. Vielmehr machten umgestürzte Bäume, herabfallende Dachziegel und ein eingestürzter Hausgiebel den Wehrleuten zu schaffen. Ein Dachstuhlbrand an der Konrad-Adenauer-Straße entpuppte sich als Kaminbrand, den die Wehr schnell im Griff hatte. Vermutlich durch die Überspannung bei dem heftigen Gewitter wurden außerdem zwei Brandmeldeanlagen ausgelöst.

Auch mit ungewöhnlichen Unwetterfolgen mussten sich die Helfer beschäftigen. So wurden ein Zeltpavillon und ein Trampolin aus Gärten in Ohligs von Sturmböen auf die Gleise geweht. Um die Teile zu bergen, musste die Bahnstrecke gesperrt werden, damit Feuerwehr-Einsatzleiter Ralf Wichmann seine Leute sicher auf die Schienen schicken konnte.

Bei den Bussen der Solinger Stadtwerke kam es unter anderem an der Merscheider Straße, am Brühl, am Jagenberg und am Mangenberg zu Störungen, weil Bäume oder große Äste auf die Oberleitungen gestürzt waren. Gegen 1 Uhr nachts seien aber alle Schäden behoben gewesen, berichtet SWS-Sprecherin Silke Rampe. Gestern habe man zur Sicherheit das gesamte Liniennetz auf mögliche Gefahrenstellen kontrolliert.

Eine unruhige Nacht hat auch die Bergische Bewachungsgesellschaft mbH aus Ohligs hinter sich gebracht, die bei Betrieben in und um Solingen außerhalb der Öffnungszeiten überprüft, ob alles in Ordnung ist. "Eins unser Einsatzfahrzeuge ist fast von einem dicken Ast getroffen worden", berichtet Firmenchef Christian Neuhaus. In einigen Unternehmen, die man kontolliert habe, sei Wasser hineingelaufen, weil die dortigen Mitarbeiter nach dem heißen Tag offenbar vergessen hatten, die Fenster zu schließen. Besonders hart habe sich der Wachdienst aber am Leichlinger Freibad gestaltet. "Dort war es sehr nass und stürmisch", sagt Neuhaus. Man kontrolliere das Gelände nachts bei Wind und Wetter, um zu verhindern, dass dort Leute eindringen, baden gehen und etwas zerstören.

Die nächsten Gewitter sind für Sonntagabend angekündigt. Wer sichergehen möchte, dass elektrische Geräte keinen Schaden nehmen, nimmt sie vom Netz, rät Karlheinz Rehborn: "Alles was am Stromnetz oder einer Antenne hängt, kann bei Gewitter Schaden durch Überspannung nehmen."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort