Rommerskirchen Tipps und Ratschläge für die Gesundheit

Rommerskirchen · Erstmals fand am Rommerskirchener Rathaus der Kreisgesundheitstag statt. Angesichts der Informationsvielfalt hätte die Veranstaltung mehr Besucher verdient gehabt. 30 Selbsthilfegruppen des Rhein-Kreises stellten ihre Arbeit vor.

 Friedel Geuenich von der Barmer GEK und der Internist Josef Kaesmacher (re.) äußerten sich beim Kreisgesundheitstag zum Thema "Burnout".

Friedel Geuenich von der Barmer GEK und der Internist Josef Kaesmacher (re.) äußerten sich beim Kreisgesundheitstag zum Thema "Burnout".

Foto: L. Hammer

Mehr als 100 Selbsthilfegruppen gibt es im Rhein-Kreis, etwa 30 von ihnen präsentierten sich am Samstag beim erstmals in der Gemeinde abgehaltenen Kreisgesundheitstag. Der hätte statt zeitweise strömendem Regen besseres Wetter, mehr Besucher sowie nach Meinung mancher Teilnehmer im Vorfeld auch mehr Werbung verdient gehabt.

Bürgermeister Albert Glöckner machte kein Hehl daraus, dass es ihn freuen würde, "wenn sich der eine oder andere findet, der bei uns in Rommerskirchen eine Selbsthilfegruppe gründet." Die Arbeit der Selbsthilfegruppen sieht Kreisgesundheitsdezernent Karsten Mankowsky als "vierte Säule des Gesundheitssystems" an, während Albert Glöckner sie mit Erich Kästner würdigte: "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es." Zu den jüngeren Selbsthilfegruppen im Kreisgebiet zählen etwa zwei, die sich mit dem Thema "Burnout" beschäftigen. Thomas Grünschläger hat eine Gruppe Anfang des Jahres mit 15 Mitstreitern gegründet. Die St. Augustinus-Kliniken unterstützen das Projekt, indem sie Räume wie auch medizinisch-psychologische Hilfe zur Verfügung stellen. An jedem dritten Mittwoch im Monat treffen sich inzwischen bis zu 30 Betroffene. Wie der Rommerskirchener Internist Josef Kaesmacher deutlich machte, ist begrifflich zunächst zwischen einem "bloßen" Burnout und einer Depression zu unterscheiden, wobei jedoch die Übergänge fließend sein können. Schwere Depressionen sind oft unweigerlich die Folge, wenn verschiedene Burnout-Symptome zusammenkommen, wie Friedel Geuenich von der Barmer GEK und die Burnout-Beraterin Monika Schmidt in einer Diskussion aufzeigten.

Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen standen im Focus. Geuenich illustrierte den typischen Krankheitsverlauf, an dessen Ende die völlige körperliche und psychische Erschöpfung stehe. Natürlich kamen Möglichkeiten zur Sprache, hier vorzubeugen: Das Delegieren von Aufgaben sei ebenso wichtig wie die Nutzung von Freiräumen und wirkliche Erholung, die diesen Namen auch verdient. Nicht von Schaden sei auch ein dickes Fell, wie Monika Schmidt sagte.

Zur Sprache kam auch die seit gut anderthalb Jahren viel diskutierte Frage, ob Rommerskirchen einen eigenen Rettungswagen brauche. Für Josef Kaesmacher ist dies "absolut notwendig". Kaesmacher war 18 Jahre im Rettungsdienst tätig und gehörte bis 2007 zehn Jahre zur Leitenden Notarztgruppe des Kreises. Die im vergangenen Jahr erfolgte Verlegung eines Grevenbroicher Rettungswagens nach Neurath "war ein Schritt in die richtige Richtung", sagt er. Er verweist darauf, dass auch in NRW ländliche Kommunen die im Kreisgebiet nur für Städte geltende Acht-Minuten-Frist bis zum Eintreffen des Rettungswagens übernommen hätten. Für Rommerskirchen beträgt sie zwölf Minuten.

(NGZ)
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