Rommerskirchen Sinsteden wartet auf Telefonverbindung

Rommerskirchen · Seit Sonntag fallen an der Schulstraße und Teilen der Maternusstraße Telefon und Internet aus. Zu den Ursachen gibt es widersprüchliche Angaben der Telekom – zum Ärger der Betroffenen. Erst Freitag könnte das Problem behoben sein.

Seit Sonntag fallen an der Schulstraße und Teilen der Maternusstraße Telefon und Internet aus. Zu den Ursachen gibt es widersprüchliche Angaben der Telekom — zum Ärger der Betroffenen. Erst Freitag könnte das Problem behoben sein.

Peter-Josef Möhlen kam am Sonntagvormittag gegen 10 Uhr noch problemlos ins Internet. Als seine Frau Doris wenige Minuten später telefonierte, gab es zunächst einige auffällige Geräusche in der Leitung und dann lief gar nichts mehr. Seither gibt es an der Schulstraße und in einem großen Teil der Maternusstraße weder Telefon- noch Interverbindung.

Die Anwohner sind ausschließlich auf ihre Handys angewiesen, so sie denn eines besitzen. Nicht betroffen sind nach Möhlens Worten offensichtlich die an der Maternusstraße errichteten Neubauten.

Wie der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde sagt, hätten Bürger sich natürlich umgehend an die Störungsstelle der Telekom gewandt. Dort sei ihnen mitgeteilt worden, dass "nachgemessen und jemand vor Ort geschickt werde", sagt Peter-Josef Möhlen, der das Verhalten der Telekom als "eine Unverschämtheit" wertet.

Zu denjenigen, die sich bereits am Sonntag an die Störungsstelle der Telekom gewendet haben, zählt auch Willi Rosewig: "Ich habe dann am Montag eine SMS erhalten, dass ein Service-Techniker die Sache beheben wird", sagt der Anwohner. "Bei Straßenbauarbeiten wurde durch eine Fremdfirma eines unserer Kabel in der Maternusstraße beschädigt.

Dadurch kam es zu Ausfällen einiger unserer Kundenanschlüsse", erläutert Marion Flink von der Pressestelle der Telekom. "Die Reparaturarbeiten laufen auf Hochtouren und wir werden das Problem so schnell wie möglich beheben", beteuert die Unternehmenssprecherin weiter. "Die Unannehmlichkeiten, die unseren Kunden dadurch entstanden sind, bedauern wir sehr", betont Marion Flink.

Die Botschaft hört Peter-Josef Möhlen wohl, allein es fehlt ihm der Glaube: "Das Problem ist am Sonntagmorgen aufgetreten. Da hat keiner gebaut", begründet er seine Skepsis an der Begründung der Telekom für die "toten" Leitungen. Schon eher könne die Störung mit dem zur selben Zeit einsetzenden starken Regen zu tun haben, vermutet er. Was die Sache noch etwas verworrener macht: Sowohl Willi Rosewig als gestern dann auch Doris Möhlen erhielten von der Telekom anderslautende Auskünfte: Demnach liege das Problem an ihren jeweiligen Hausanschlüssen. Eine Aussage, die beide mit Galgenhumor nehmen, sind ihnen doch allzu viele Nachbarn bekannt, die dem widersprechen könnten.

"Sie bekommen von zehn verschiedenen Leuten zehn verschiedene Auskünfte", beschreibt Doris Möhlen ihre Telekom-Erfahrungen der vergangenen Tage. Gestern wurde nach tagelanger Ungewissheit erstmals womöglich ein wenig Licht am Ende des Tunnels sichtbar: Doris Möhlen erhielt von der Telekom die Auskunft, das Problem könne am Freitag behoben sein, "eventuell", wie sie einschränkend hinzufügt.

Ihr Sohn Alexander verweist auf die zahlreichen älteren Leute, die gerade an der Schulstraße wohnen und auf ihr Telefon angewiesen seien. "Von 16 haben höchstens zwei ein Handy", schätzt er. Inzwischen gibt es an der Schulstraße bereits erste Absprachen zwischen Nachbarn, wie die möglichst zügige Verständigung bei einem etwaigen Notfall laufen soll.

Dass es in einer von Sinsteden gerade mal 20 Minuten entfernten Großstadt wie Köln, etwa an der Venloer Straße, eine Woche lang dauern würde, bis dort ein Telefonschaden behoben sei, kann sich Doris Möhlen jedenfalls ebenso wenig vorstellen wie manch anderer Sinstedener.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort