Rommerskirchen Sehenswerte Parade für Königspaar Willkomm

Rommerskirchen · Die St.-Sebastianus-Bruderschaft verabschiedete gestern ihren Ex-Brudermeister Johannes Fünger, der das Ehrenkreuz erhielt.

 Bisheriger Höhepunkt des Fests in Nettesheim-Butzheim war die sehenswerte Parade für das Königspaar Bernhard und Marlene Willkomm.

Bisheriger Höhepunkt des Fests in Nettesheim-Butzheim war die sehenswerte Parade für das Königspaar Bernhard und Marlene Willkomm.

Schützenkönig Bernhard Willkomm sollte recht behalten: "Es wird keinen Regen geben, allenfalls ein bisschen Wasser vom Himmel." So gelassen sich der Regent am späten Vormittag zeigte, musste die Sebastianus-Bruderschaft letztlich doch bis zum Start bangen, ehe feststand, dass sie ihren Festzug gestern Nachmittag programmgemäß abhalten konnte. Das vorherige "Freiluftprogramm" hatte gestrafft werden müssen: Der Große Zapfenstreich wurde zum Auftakt des Schützenfests angesichts des anhaltenden Regens vom Ehrenmal gleich ins Zelt verlegt.

51 Züge und Musikgruppen mit mehr als 800 Marschierern standen gestern unter dem Kommando von Oberst Günter Neukirchen und lockten bei trockenem Wetter das Publikum wieder in hellen Scharen an. Nach gut anderthalbstündigem Umzug bildete eine zackige Parade für Bernhard und Marlene Willkomm den krönenden Höhepunkt des sehenswerten Marschs.

Mit stehendem Applaus hatten die Schützen und ihre Gäste am Mittag den bisherigen Brudermeister Johannes Fünger verabschiedet. "Mit zitternden Knien" habe er vor zwölf Jahren seine erste Ansprache gehalten und bei seinem Abschied sei es ähnlich gewesen, gestand Fünger. Der 50-Jährige gehört der Bruderschaft seit 41 Jahren an, war von 1999 bis 2001 zweiter Brudermeister und bis März deren Chef. Sein Nachfolger Andreas Heinrichs würdigte Fünger als "Vorstandskollegen und Freund", der dem Ideal des "Wunschbrudermeisters" sehr nahe gekommen sei. In Füngers Amtszeit fiel die Übernahme der Begegnungsstätte Alte Schule durch die Bruderschaft und die Eröffnung des von ihr gepflegten Martinusparks. Füngers Frau Martina habe in den vergangenen Jahren als "Generalsekretärin der Bruderschaft" fungiert, sagte Heinrichs. 2005/2006 waren die Füngers Königspaar.

Diözesan- und Bezirksbundesmeister Wolfgang Kuck zeichnete Fünger mit dem St.-Sebastianus-Ehrenkreuz des Bunds der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften aus. Fünger will den Schützen auch als Ehrenbrudermeister erhalten bleiben. "Ich bin zwar nicht mehr auf der Brücke, bleibe aber an Bord", versicherte der passionierte Segler.

In seiner Rede zum Gedenken an die Opfer von Krieg, Terror und Gewalt hatte Andreas Heinrichs am Vorabend vor den "fehlgeleiteten Ideologien der Nazi-Herrschaft gewarnt", deren Einfluss nach wie vor nicht gebannt sei. Ungeachtet der politischen Neutralität der Bruderschaft machte Heinrichs deren Grenzen deutlich: "Mir liegt es mir am Herzen, diesen Geist der Ewiggestrigen anzuprangern. Dieser Entwicklung muss Einhalt geboten werden – mit rechtsstaatlichen Mitteln, aber energisch." Die Nettesheimer Blechbläser intonierten mit dem Bundestambourkorps "Amicitia" den Zapfenstreich. In Uniform dabei, aber einstweilen musikalisch noch passiv, war der elfköpfige Spielmannszug "Freude zur Musik".

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort