Sinstedener Klassik Wie Klassik am besten aufs Sinstedener Land gebracht wird

Sinsteden · Die Musikreihe „Sinstedener Klassik“ wurde mit vier glänzend aufgelegten Saxophonisten des „Multiphonic Quartetts“ gestartet.

Mit einem unüberhörbaren Ausrufezeichen ist am Sonntag die Musikreihe „Sinstedener Klassik“ gestartet. Den Anfang machten vier glänzend aufgelegte Saxophonisten. Der Rückenwind des im November errungenen renommierten Sieghardt-Rometsch- Wettbewerbs an der Düsseldorfer Robert Schumann-Hochschule war deutlich spürbar. Das Publikum in der vollbesetzten Veranstaltungshalle zögerte nicht einen Moment, bei diesem ungewöhnlichen Ensemble vergnüglich einzustimmen.

Gesponsert vom Rhein-Kreis und der Sparkasse Neuss, ist von dieser Konzertreihe noch viel zu erwarten. Schirmherr Martin Mertens, Bürgermeister der Gemeinde Rommerskirchen, zeigte sich hocherfreut, „dass Sinsteden sich so für die Kultur einsetzt“, während Kathrin Wappenschmidt, Leiterin des Kulturzentrums, einen Plan hat: „Wir möchten die Klassik aufs Land bringen.“

Beim Saxophon wird klassisch Anspruchsvolles erwartet: Silas Kurth, Sopran, Olivia Nosseck, Alt, Katrin Ticheloven, Tenor, und Luca Winkmann, Bariton, spielten jedoch so Unterschiedliches von eindeutiger E-Musik bis zum Musical. Auch bei der Größe ihrer Instrumente sprangen Varianten von klein bis voluminös ins Auge. Dabei wurde mühelos der Beweis angetreten, welch eine musikalische Ausdrucksstärke dieses erst Mitte des 19. Jahrhunderts erfundene Instrument besitzt.

Manche Stücke hörten sich an, als seien sie eigens für das Saxophon geschrieben worden, andere wurden adaptiert. Fein modulierend in der Lautstärke, oft sogar von einer verblüffenden Zartheit, um gleich darauf tonal wieder ordentlich zuzupacken – das Multiphonic Quartett forderte seiner eigenen Virtuosität eine ganze Menge ab. Mozarts Zauberflöte, Dvoraks amerikanische Tonbilder, Bernsteins West Side Story bildeten die gekonnt aufgespielten Fix-Punkte. Die Zuhörer hatten ihre große Freude an dieser erfrischenden Art des Musizierens und bewunderten die große Spielkunst des Quartetts. Dem Bürgermeister ist zuzustimmen: „Was bietet sich dafür eher an als Sinsteden?“

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