Ein Monument der Ortsgeschichte Bauzaun um das Bodendenkmal Motte in Alpen kann bald weg

Alpen · Der Hügel am Ortsausgang ist 2017 wegen Einsturzgefahr gesperrt worden. Inzwischen ist er weitgehend gesichert. Die ehrgeizigen Museumspläne aber sind bis auf weiteres geplatzt.

 Noch ist die Motte in Alpen von einem Zaun umgeben. Der könnte aber bald verschwinden, heißt es aus dem Rathaus.

Noch ist die Motte in Alpen von einem Zaun umgeben. Der könnte aber bald verschwinden, heißt es aus dem Rathaus.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Der Bauzaun um das einsturzgefährdete Bodendenkmal Motte am Osttor des Ortes Alpen soll in Kürze verschwinden. Das wird vor allem die freuen, die sich schon lange über die wenig einladende Visitenkarte am Ortseingang ärgern. Der Hügel, auf dem einst die Burg der Herren von Alpen gestanden hat, ehe sie bei einem Erdbeben einstürzte und Napoleon mit dessen Trümmern die Chaussee nach Büderich pflastern ließ, war vor knapp fünf Jahren gesperrt worden. Hohlräume im Innern machten das Betreten des Hügels höchst gefährlich.

Inzwischen ist das Innenleben archäologisch erforscht und gutachterlich ausgeleuchtet, sagte Bauamtsleiter André Enge auf Anfrage der Redaktion. Die Gänge seien weitgehend gesichert; es gebe nur noch einen kleinen abzusichernden Rest, der noch nachgearbeitet werden müsse. Danach sei das Kasteel, wie der historische Ort von Einheimischen auch gern genannt wird, wieder standfest und gefahrlos zugänglich, so Enge weiter.

Ehrgeizige Pläne des Fördervereins Motte, den geschichtsträchtigen Hügel zum attraktiven Lernort zu gestalten, den man auch innen begehen kann, haben sich wegen der hohen Kosten und nicht bewilligter Fördermittel wohl vorerst zerschlagen. Im Zweiten Weltkrieg hatten Bergleute einen Stollen in den Hügel gegraben, in dem die Bevölkerung Schutz gesucht haben soll vor den Bomben der Alliierten.

Die Gestaltung des Umfeldes der Motte zu einer Art Park im Dorfkern sei immer noch Bestandteil des Stadtumbauprojektes, sagte Enge auf Anfrage in der Sitzung, sei aber noch nicht projektiert. Wann der Plan aufgegriffen werde, sei noch offen. Das Programm zur Städtebauförderung – das Land hat bislang die Hälfte der Kosten für die Neugestaltung des Alpener Ortskerns übernommen – sei inzwischen ausgelaufen. Völlig begraben wolle man den Park-Plan allerdings noch nicht, versicherte Bürgermeister Thomas Ahls in der Sitzung. „Es wird neue Programme geben.“

Die FDP, die in der Sitzung des Rates auch nach dem Stand an ortshistorischer Stelle gefragt hatte, wollte auch wissen, wie es um das Baudenkmal Mühlenturm bestellt sei. Hier sei die Standfestigkeit nicht gefährdet, sagte der Bürgermeister. Es müsste lediglich das Mauerwerk des Mühlenstumpfes teilweise neu verfugt werden. Dies werde der Bauhof in Eigenleistung erledigen, sobald die Kapazitäten dazu frei seien.

(bp)
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