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Europaschule Ein „Urgestein“ geht in den Ruhestand

Nach 40 Dienstjahren verlässt Lehrerin Anne Nimphius die Europaschule. Das Kollegium verabschiedete sich.

 Anne Nimphius bei der Abschiedsfeier.

Anne Nimphius bei der Abschiedsfeier.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Nach 40 Dienstjahren scheidet Anne Nimphius, Lehrerin für Biologie und Hauswirtschaft an der Europaschule, aus dem aktiven Schulleben aus. Gestern verabschiedeten sie wort- und klangreich das Kollegium und Weggefährten. Am Freitag geht sie zum letzten Mal zur Schule. „Ich bin schon ab 1961 immer gerne zur Schule gegangen“, verriet die Rheinbergerin. Aus der Schule sollte sie einfach nicht rauskommen, denn einmal Schule bedeutete für sie immer Schule.

Nach dem Abitur krönte sie ihre Leidenschaft an der Duisburger Hochschule mit einem Lehramtsstudium und den Fächern Biologie und Hauswirtschaft. In Rheinberg folgte die Referendarzeit an Haupt- und Realschule. Die Hauptschule in Dinslaken-Lohberg gehörte zu ihrer ersten Station. Nach einer Familienpause ging es für sie an der Borther Hauptschule weiter. 2007 folgte der Wechsel nach Rheinberg. Die Schullandschaft hatte sich mit neuen Schulformen mächtig verändert. Haupt- und Realschulen verabschiedeten sich. „Für mich gehörte zu den großen Herausforderungen in dieser Zeit, dass die Europaschule nach ihrem neuen pädagogischen Konzept ohne Schulnoten arbeitete. Daran habe ich mich aber schnell gewöhnt“, so Nimphius.

Als zupackende Kollegin wurde sie hochgeschätzt, wie aus den verschiedenen Beiträgen, auch in gesungener Form, zu hören war. Sie kümmerte sich bei Konferenzen um Snacks und Getränke, half Kollegen. „Zu Schülern und ihren Eltern habe ich einen guten Zugang gehabt. Dann lief es für alle Beteiligten leichter“, sagte die angehende Ruheständlerin. Sie verstand sich dabei als Anwältin der Schülerschaft, die Talente und Fähigkeiten förderte, sich um Integration kümmerte. „Das Fach Hauswirtschaft hat sehr mit Praxis zu tun, sodass es manchem gelang, über die praktische Tätigkeit in der Gemeinschaft groß herauszukommen“, sagte Nimphius. Hauswirtschaft zählt für sie zu den Fächern, die ganz dicht am Alltag sind und bleiben. „Alles, was zum Haushalt gehört, findet sich im Unterricht wieder, wie auch die Ernährungslehre. Ich denke, dass solche Kenntnisse zu jeder Zeit wichtig sind.“ Auch wenn Schule – politisch gewollt – sich verändere, „bleibt es unsere Aufgabe als Lehrer, unsere Schüler bestmöglichst zu fördern, um ihnen den bestmöglichen Abschluss zu ermöglichen“, sagte Nimphius. Nicht zwangsläufig sei ein Abitur das Ziel „und nicht alle Schulabgänger können studieren“, betonte die Pädagogin.

Für Schulleiter Norbert Giesen verlässt „ein Urgestein“ die Europaschule. „Sie war stets mit einem Lächeln in der Schule anzutreffen. Sie hat den Unterricht mit ihrer Art bereichert und war für das Kollegium immer Ansprechpartner“, so Giesen. Da Nimphius nun nicht mehr zur Schule geht, hat sie sich bereits einiges vorgenommen. Der Garten bietet Arbeit genug. Sie bastelt, handarbeitet, liest und wird mit ihrem Mann Alfred Reisen unternehmen. München ist eines der Ziele. Seit vier Wochen sind Alfred und Anne Nimphius stolze Großeltern von Louisa.

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