Genehmigungsverfahren Nur wenige Einwände gegen das Holzkraftwerk der Solvay

Rheinberg · Am Dienstag stand im Genehmigungsverfahren unter Federführung der Bezirksregierung Düsseldorf die Erörterung auf dem Plan.

 Auf dem Gelände gegenüber der Solvay soll ein Holzkraftwerk entstehen.

Auf dem Gelände gegenüber der Solvay soll ein Holzkraftwerk entstehen.

Foto: Solvay

Mit dem Projekt unter dem wohlklingenden Namen „Woodpower“ möchte die Firma Solvay am Standort Ossenberg den Ausstoß an klimaschädlichem Treibhausgas CO2 um ein Viertel senken. Dazu soll ein mit Altholz befeuertes Kraftwerk gebaut werden, das Dampf für die Soda-Produktion liefert und „grünen Strom“ ins Netz speist. Am Dienstag stand im Genehmigungsverfahren unter Federführung der Bezirksregierung Düsseldorf die Erörterung auf dem Plan.

Im Kamper Hof in Rheinberg saßen sich bis zum späten Nachmittag neben zahlreich beteiligten Behörden die Solvay-Verantwortlichen mit Werkleiter Norbert Mülders an der Spitze und einem knappen Dutzend Gutachtern an der Seite sowie Vertreter der Rheinberger Grünen und des BUND mit ihren Beratern gegenüber. Die Grünen hatten im Vorfeld zwar mehrfach ihre grundsätzliche Zustimmung zum Projekt signalisiert, dennoch erhebliche Zweifel angemeldet, ob die geplante Anlage dem Stand der Technik gerecht werde.

Vorgetragen und diskutiert wurden 27 Einwendungen, für ein Projekt dieser Größenordnung relativ wenig. Mülders stellte zu Beginn das „Nachhaltigkeits-Projekt“ kurz vor, in dem jährlich 200.00 Tonnen Altholz aus der Region verbrannt werden sollen. Das sei nicht nur ein Beitrag zum Klimaschutz, sondern sichere auch den Standort. Alle Grenzwerte würden eingehalten, in der Regel deutlich unterschritten, versicherte der Werkleiter.

Den Naturschützern geht die ökologische Ausrichtung nicht weit genug. Alte, mit fossilen Brennstoffen befeuerte Öfen blieben in Betrieb, so der BUND-Experte. Er forderte von Solvay ein „Signal zum Ausstieg aus der Kohle“. Ein Viertel weniger CO2-Austoß sei ein starkes Zeichen konterte der Solvay-Werkleiter. Dann ging’s um komplexe Details zu den Themen Brandschutz, Abgasreinigung, Verkehr, Lärm und Naturschutz. Die Anträge von Grünen und BUND werden im weiteren Verfahren geprüft und bewertet.

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