Sanierung In der Räuberstege müssen Kanal und Fahrbahn erneuert werden

Rheinberg · 58 Jahre – so alt ist der Mischwasserkanal für Regen- und Abwasser in der Räuberstege. Die Straße verbindet in der Innenstadt Xantener und Königsberger Straße. Jetzt muss der Kanal erneuert, die Straße dafür aufgerissen werden.

 Die Fahrbahn der Räuberstege ist übersät mit Schlaglöchern.

Die Fahrbahn der Räuberstege ist übersät mit Schlaglöchern.

Foto: Fischer, Armin (arfi )/Fischer, Armin ( arfi )

Die Stadt hat im vergangenen Jahr eine Spezialkamera durch die Rohre geschickt und neben der Kanalisation auch die dazugehörigen Grundstücksanschlussleitungen untersucht. Das muss sie im Rahmen der „Selbstüberwachungsverordnung Abwasser“ regelmäßig tun.

Die Räuberstege ist 62 Meter lang, auf 180 Meter liegen dort mitten in der Fahrbahn Rohre mit einem Durchmesser von 300 Millimeter, auf 182 Metern Länge haben sie 400 Millimeter. 52 Grundstücksanschlussleitungen zweigen vom Hauptrohr ab. Die TV-Auswertung ergab, dass der Hauptkanal starke Korrosionsschäden, undichte Stutzen und Muffenversätze aufweist. Sie sollen im Inlinerverfahren repariert werden. Das heißt: von den Schachtbauwerken aus, ohne die Straße aufreißen zu müssen. Die Grundstücksanschlussleitungen sind allerdings deutlich stärker beschädigt. Es wurden Risse, Muffenversätze, Wurzeleinwuchs und fehlerhafte Anbindungen an den Hauptkanal festgestellt. Noch sei es möglich, die vorgenannten Mängel ebenfalls im Inlinerverfahren zu beseitigen. Anders als bei der Inlinersanierung der Hauptkanäle müssen für jeden der zu sanierenden Grundstücksanschlüsse „Kopflöcher“ in der Hauptkanaltrasse erstellt werden. So kann der Inliner in die Grundstücksanschlüsse gebracht werden.

Zusätzlich zu den Arbeiten am Hauptkanal und an den Grundstückanschlussleitungen müssen Sanierungsarbeiten an den Schachtbauwerken durchgeführt werden. Steigeisen müssen ausgetauscht, Rinnenanlagen und obere Schachtteile erneuert werden. Dazu muss die Straße aufgebrochen werden.

In der Räuberstege befindet sich eine etwa sechs Meter breite Fahrbahn mit 1,20 Meter breiten Gehwegen auf beiden Seiten. Der Zustand der Fahrbahn ist durchgängig schlecht. Es gibt viele Netzrisse im Asphalt und zahlreiche Flickstellen. Der Fachbereich Tiefbau und Grünflächen hat drei Kernbohrungen durchführen lassen, um herauszufinden, wie die Fahrbahn genau aufgebaut ist. Die Bohrprofile sagen: eine vier bis sechs Zentimeter starke Asphaltschicht, darunter eine etwa 25 Zentimeter starke Schottertragschicht aus Hochofenschlacke, darunter eine weitere sandige Schicht. Durch die Kanalarbeiten wird ein großer Teil der Fahrbahn beschädigt. Dadurch dürfte die gesamte Tragfähigkeit der verbleibenden Straßenfläche zerstört werden. Deshalb schlägt die Stadt vor, die Fahrbahn komplett zu erneuern, einschließlich der Rinnen. Gehwege und Straßenlaternen können offenbar bleiben. Die Anwohner müssen sich darauf einstellen, an den Kosten beteiligt zu werden. Sie werden noch informiert.

Für die Kanalarbeiten rechnet die Stadt 425.000 Euro, für die Erneuerung der Fahrbahn etwa 400.000 Euro.

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