Rheinberg Aumund hofft auf Ideen der Rheinberger

Rheinberg · Wie soll die historische Kaiserstege künftig aussehen? Im Fischmarkt-Hotel wurden am Sonntag erste Pläne vorgestellt.

 Architekt Jörg Preckel aus Münster (re.) stellte die Pläne vor. Neben ihm Imke Opgen-Rhein von Aumund Immobilien und interessierte Besucher.

Architekt Jörg Preckel aus Münster (re.) stellte die Pläne vor. Neben ihm Imke Opgen-Rhein von Aumund Immobilien und interessierte Besucher.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Das Interesse war groß, die Begeisterung auch. Den ganzen Sonntag über strömten Besucher in den Saal des Hotels Am Fischmarkt, um sich über die Pläne für den Ausbau der Kaiserstege zu informieren. Der Rheinberger Industrielle Franz-Walter Aumund hat die Gebäude Kaiserstege 1, 2, 3, 4 und 5 sowie die angrenzende alte van-Gember-Stadtvilla an der Orsoyer Straße 2 gekauft. Nun, nachdem Aumund die Projekte „Weißer Rabe“ und Fischmarkt-Hotel erfolgreich abgeschlossen hat, sollen die Häuser in der historischen Gasse saniert und umgebaut werden. An den Plänen sollen die Rheinberger  mitwirken.

„Herr Aumund möchte nicht nur die Häuser an der Kaiserstege, sondern die komplette Gasse wieder aufleben lassen“, beschrieb Imke Opgen-Rhein, Geschäftsführerin der Aumund Immobilien GmbH & Co KG, die Intention des Auftraggebers. „Und wir möchten gemeinsam mit Ihnen Ideen entwickeln, möchten daraus eine für Rheinberg bedarfsgerechte Planung entwickeln.“ Vorbereitete Umfrage-Blätter waren ausgelegt worden, und viele der Besucher griffen beherzt zu. „Dass Herrn Aumund die Meinung der Rheinberger interessiert, finde ich richtig klasse“, sagte eine Besucherin und erntete für diese Einschätzung nickende Zustimmung der anderen Gäste.

 Die alte Stadtvilla der Familie van Gember an der Orsoyer Straße 2 in der Rheinberger Innenstadt

Die alte Stadtvilla der Familie van Gember an der Orsoyer Straße 2 in der Rheinberger Innenstadt

Foto: Uwe Plien

Im Hotel-Saal waren zehn Schautafeln aufgestellt. Darauf zu sehen war die erste Grob-Planung. In zwei Vorträgen – einer am Vor-, einer am Nachmittag – erläuterte Architekt Jörg Preckel vom beauftragten Münsteraner Büro  Pfeiffer-Ellermann-Preckel, was passieren soll. Das Büro genießt einen guten Ruf, hat neben dem Drachenfels unter anderem das Zeughaus in München und das Kloster Dahlheim saniert.

„Wir schauen uns bei unseren Projekten nicht nur den isolierten Bauplatz, sondern stets den ganzen  Ort und die Ur-Kataster, an“, machte Preckel in seinem ebenso lockeren wie fundierten Vortrag deutlich. „Wir fragen: Warum stehen die Häuser so, wie sie stehen?“ Herausgefunden habe sein Büro, dass die Kaiserstege „völlig unter Wert geschlagen“ werde. „Sie war früher eine bedeutende Gasse, sie war die Fortführung der Gelderstraße“, sagte der Architekt. „Aber wir können nicht einfach sagen: Lauft jetzt künftig mal wieder hier lang. So einfach ist das nicht. Da muss was hin. Das muss wachsen.“ Jedenfalls biete die Gasse eine spannende Herausforderung. Bei den Fassaden könne man mit Vor.- und Rücksprüngen arbeiten. Welche Fassade stehen bleiben, was komplett abgerissen wird, das sei alles noch offen und müsse zum Teil mit dem Denkmalschutz abgestimmt werden. Sicher ist, dass das denkmalgeschützte Haus Orsoyer Straße 2 erhalten bleibt. Es biete sich als Arztpraxis oder Steuerberatungsbüro an. Auf dem Parkplatz zwischen der alten Villa und dem großen Speicherhaus soll eine Tiefgarage entstehen und ein Durchgang von der Kaiserstege zum Kattewall. Preckel schwebt ein kleines Turmhäuschen vor. Insgesamt sei die Bausubstanz gut. Im Speicherhaus könne er sich ein Lebensmittelgeschäft (mit 300 beziehungsweise maximal 600 Quadratmetern) vorstellen. Auch sollten dort seniorengerechte Wohnungen entstehen. Die Höhenstruktur der Gebäude werde im Wesentlichen erhalten bleiben. Wenn alles gut laufe, könne man im nächsten Jahr zu bauen anfangen. Der Investor hofft, dass die Gasse 2021 bezugsfertig ist.

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