Auf Sommertour mit René Schneider Lineg bringt die Ley zurück zur Natur

Alpen · Die Fachleute vom Wasserverband haben das Gewässer in Alpen so angelegt, dass sich Insekten dort wohlfühlen. SPD-Politiker René Schneider schaute sich die Ergebnisse an – auf seiner Sommertour „Nah am Wasser gebaut“.

 SPD-Landtagsabgeordneter René Schneider im Ortskern von Alpen an der renaturierten Alpschen Ley mit Lineg-Biologin Nina Felgenhauer.

SPD-Landtagsabgeordneter René Schneider im Ortskern von Alpen an der renaturierten Alpschen Ley mit Lineg-Biologin Nina Felgenhauer.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Quer durch die Gemeinde Alpen verläuft die Alpsche Ley, die in Millingen ihren Anfang nimmt. Ein Bach, der in Xanten im Altrhein mündet und von dort aus in de n Rhein fließt. Seit einigen Jahren ist die Linksniederrheinische Entwässerungsgenossenschaft (Lineg) dabei, mit Fördermitteln von Land, Bund und Europäischer Union in Höhe von 80 Prozent den Bachlauf aufwändig zu renaturieren. Die ersten 500 Meter sind geschafft: Zu beiden Seiten der Von-Dornik-Straße sind Teile der Alpschen Ley freigelegt und schlängeln sich durch die Landschaft. Gestern schaute sich der SPD-Landtagsabgeordnete René Schneider das Ergebnis an – im Rahmen seiner Sommertour, die er unter das Motto „Nah am Wasser gebaut“ gestellt hat.

2018 hat die Lineg mit dem Projekt Renaturierung der Alpschen Ley begonnen. Der alte Verlauf wurde so gelassen, wie er war; kleine Gewässer wurden angelegt, um „Wasserinsekten und anderen kleinen Tieren wieder mehr Raum zu geben“, wie es Biologin Nina Felgenhaus ausdrückt. Alles, was hier ausgekoffert wurde, sei zu Lagern auf dem Gelände der Landesgartenschau gebracht worden, wo ein Zechenpark entsteht.

„Warum macht die Lineg so etwas“, fragte (sich) René Schneider gestern. Um zum einen Lebensräume für Insekten zu schaffen, so Bauleiterin Petra Pellinger. Und um Retentionsflächen zu haben, die das Niederschlagswasser aus dem Ortskern auffangen, bei Starkregen die Wassermassen zurückhalten und verhindern, dass beispielsweise Keller volllaufen. Außerdem schreibt es die EU seit 2000 in ihrer Wasserrahmenrichtlinie vor, dass alle Gewässer „dem guten ökologischen Potential zurückzuführen sind“, so die Bauleiterin.

Die Lineg hat für das Projekt so viele Flächen wie möglich erworben, um entlang des Baches Blühstreifen anzulegen unter anderem für Erdhummeln, Wildbienen und Enten, die hier in Ruhe brüten können, erklärt Biologin Felgenhaus. Einen Teil der angekauften Flächen hat die Lineg an Landwirte verpachtet. Für René Schneider bedeutet die Offenlegung der Alpschen Ley auch eine Aufwertung der Immobilien entlang des Baches. „Wir reden aber auch von einer Frischluftschneise, die durch die Offenlegung eines Gewässers entsteht“. 2027 endet die dritte Bewirtschaftungsphase im Zuge der EU-Wasserrahmenrichtlinie. René Schneider geht aber davon aus, dass sie von Brüssel weitergeführt wird, allerdings mit einem anderen Schwerpunkt. Der wird dann auf Klimawandel und -anpassung liegen. „Die Zahl der tropischen Nächte wird zunehmen“ – da ist sich auch der SPD-Landtagsabgeordnete sicher. Er spricht den Entscheidungsträgern in der Gemeinde Lob aus, dass sie sich im Schulterschluss mit der Lineg für das Projekt Renaturierung der Alpschen Ley stark gemacht hat.

Die ist noch nicht beendet: In einem nächsten Schritt will die Lineg sich den Bach im Ortskern, an der Haagstraße hinter dem Parkplatz der Sparkasse vornehmen. Geschätzter Beginn der Maßnahme: 2023.

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