Nahost-Krise UNICEF: Zivilbevölkerung aus dem Kreuzfeuer nehmen

Zu Beginn der in Rom beginnenden Außenministerkonferenz zur Nahost-Krise fordert UNICEF Schutz und Hilfe für die betroffene Zivilbevölkerung und ruft zu Spenden auf. UNICEF appelliert an die Konfliktparteien, die Zivilbevölkerung aus dem Kreuzfeuer der Gewalt zu nehmen.

Mit jedem Tag, den die Kämpfe weitergehen, verschärft sich die Situation insbesondere für die Kinder. Schätzungsweise ein Drittel der 357 Toten und über 1.500 Verletzten im Libanon sind Kinder und Jugendliche. Über 110.000 Flüchtlinge in Schulen und öffentlichen Gebäuden brauchen Wasser, sanitäre Anlagen, Nahrung und medizinische Hilfe.

Weil zahlreiche Straßen, Kraftwerke und Tankstellen zerstört wurden, ist die Grundversorgung großer Teile der Bevölkerung nicht mehr gesichert. Im Norden Israels wurden 42 Menschen durch Raketen getötet, darunter zahlreiche Kinder. Viele Kinder auf beiden Seiten sind verängstigt und stehen unter Schock. UNICEF weist auch darauf hin, dass sich durch die aktuelle Krise die humanitäre Situation im Gazastreifen weiter verschlechtert hat.

UNICEF fordert:

· Eine weitere Eskalation der Gewalt muss unbedingt verhindert werden. Dazu muss umgehend eine Waffenruhe ausgehandelt werden.

· Es müssen schnellstens humanitäre Korridore zum Transport von Hilfsgütern eingerichtet werden.

· Die israelische Armee und die Hisbollah müssen die Neutralität der Helfer respektieren und ihre Sicherheit gewährleisten.

· Die Konfliktparteien müssen ihre völkerrechtlichen Verpflichtungen einhalten und alles tun, um die Bevölkerung zu schützen. UNICEF hat für die Kinder im Libanon und Syrien ein umfangreiches Hilfsprogramm gestartet. Hierfür werden in den kommenden Monaten rund 20 Millionen Euro benötigt. Am Wochenende trafen die ersten beiden Hilfsflüge im Krisengebiet ein.

Sie brachten Hygieneartikel für 5.000 Familien, 250.000 Tabletten zur Wasseraufbereitung sowie 10.000 Wasserkanister. In Schulen in Beirut hat UNICEF bereits 13 große Wassertanks installiert. UNICEF stellt auch Schmerzmittel und Antibiotika, Erste-Hilfe-Ausstattung, Seife, Babywindeln sowie einfaches Spielzeug für die Kinder zur Verfügung.

Auch in Syrien werden Flüchtlingsfamilien mit Matratzen, Bettzeug, Windeln und Kochgeschirr versorgt. Ein UN-Hilfskonvoi mit zehn Lastwagen soll heute von Beirut nach Tyre fahren.

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