Lokalsport Konkurrenz soll das Geschäft beleben

Den ersten Härtetest haben die Fußballer des SC Kapellen überstanden.

Vor heimischem Publikum unterlag der Verbandsligist zwar dem Regionalliga-Absteiger RW Oberhausen mit 1:3 (Halbzeit 1:2), doch für Trainer Peter Wynhoff überwogen in der Spielanalyse die positiven Aspekte.

"Ich kann zufrieden sein." Die NGZ nutzte das Match, um die neuformierte Mannschaft mal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Abwehr Peter Wynhoff setzte gegen Oberhausen in der Defensive auf bewährte Kräfte.

Vor Keeper Jesko Rehers (kam vom Bezirksligisten VfR Büttgen), der trotz stattlicher Statur mitunter Schwächen in der Strafraumbeherrschung zeigte, auf der Linie aber einen sicheren Eindruck hinterließ, übernahmen Matthew Williams und Peter Meier die beiden zentralen Positionen in der Viererkette.

Sven Raddatz blieb auf der linken Außenbahn. Lediglich auf der rechten Seite kickte mit Thomas Hoersen ein Neuzugang.

Gegen die wieselflinken Oberhausener Spitzen Musa Celik, Marcel Stiepermann und Mike Terranova tat sich die SCK-Defensive gerade in der Anfangsphase mächtig schwer.

Nach schnellen Treffern von Terranova (7.), der einen zweifelhaften Foulelfmeter im Tor unterbrachte, und Stiepermann (13.) drohte eine böse Packung.

Vor allem der zweite Gegentreffer war vermeidbar. Zunächst patzte Mathias Labusga, der mit seinem Partner (Hoersen) nicht immer harmonierte, dann kam Rehers beim Kopfball Stiepermanns zu zögerlich aus seinem Kasten.

Im weiteren Verlauf aber fing sich die Abwehr, konnten Hoersen und Raddatz auch erste Akzente im Spiel nach vorne setzen.

Mittelfeld Auch hier traten Hüseyin Ince (23), Gordon Weniger (22), Mathias Labusga (19) und Routinier Sven Schuchardt (34) als flotter Vierer auf.

Das Quartett bestach besonders durch seine Laufbereitschaft, wies aber noch Mängel in der Kommunikation auf.

"Es kann einfach nicht sein, dass plötzlich gleich alle vier nach vorne laufen und keiner nach hinten absichert", monierte Wynhoff, für den Schuchardt trotz zahlreicher Alternativen nach wie vor erste Wahl ist.

"Wenn er trainieren kann, hätte ich ihn schon ganz gerne dabei. Aber wir müssen gucken, was sein Knie sagt."

Positiv: Alle aus diesem Quartett fordern den Ball, wollen aktiv am Spielgeschehen teilnehmen. Und sie haben ein Auge für den Mitspieler.

Als Weniger (Bonner SC) nach tollem Zuspiel Labusgas vor lauter Uneigennützigkeit jedoch den eigenen Abschluss versäumte, tadelte Wynhoff zu Recht. "Da muss er einfach noch selbstbewusster auftreten."

Angriff Unter dem neuen Trainer soll Kapitän Frank Klasen, der im vergangenen Jahr auch mal hinter den Spitzen zum Einsatz gekommen war, ausschließlich in vorderster Front wirbeln.

"Der Frankie ist für mich ein Stürmer", stellt Wynhoff klar. Während Klasen von seiner Dynamik lebt, ist der wuchtige Dennis Zellmann fast ein reiner Strafraumspieler.

Der Ex-Solinger ist technisch sicher weitaus weniger beschlagen als sein Vorgänger Toni Fernandez (TuS Grevenbroich), dafür aber ein echter Knipser.

Wird er in Position gebracht, schlägt er eiskalt zu - so wie beim 1:2, (17.), als er nach einer Ecke von Sven Raddatz blitzschnell mit dem Kopf zur Stelle war.

Auch bei klugen Anspielen von Schuchardt (50.) und Weniger (60.) ans kurze Eck deutete er seine Gefährlichkeit an.

Sorge bereitet der kleine Farid Ahmad (TSV Bayer Dormagen), dessen schmerzende Wirbelsäule bislang noch kein geregeltes Training zugelassen hat.

Auf ihre Chance brennen der junge Eduard Ungefug (18/KFC Uerdingen), der bienenfleißige Matthias Wiechert und der ehemalige Büttgener Martin Osei, der in der Bezirksliga zu den offensivstärksten Spielern gehört hatte.

Fazit Im Gegensatz zum Vorjahr herrscht beim SCK nun ein (hoffentlich) leistungsfördernder Konkurrenzkampf. Jede Position im Team ist mindestens doppelt bestückt.

Gegen Oberhausen saßen mit Valentin Rittmann und Stefan Dresen sogar zwei verbandsligaerfahrene Abwehrspieler nur auf der Bank.

Dazu wollen ehrgeizige Talente wie Rückkehrer Dalibor Cvetkovic (22/GSV Moers), René Hebold (20/VfL Tönisberg) oder Andreas Pierlings (24/VfR Büttgen) in die erste Elf.

Das Team ist damit auf jeden Fall ausgeglichener besetzt als in der vergangenen Saison - jetzt liegt es am Trainer-Novizen Peter Wynhoff, ob er im Umgang mit dem großen Kader ein ähnlich gutes Händchen hat wie sein nach Duisburg abgewanderter Vorgänger Horst Steffen.

(NGZ)
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