Besucher strömten in Scharen in historischen Stadtkern Unges Pengste: Parade vor dem Hochmeister

Die Temperaturen waren ungemütlich, doch die Besucher, mit dicken Jacken und Mänteln ausstaffiert, strömten - am Hauptkirmestag von "Unges Pengste" - wieder in Scharen in den historischen Stadtkern, um das Schützen- und Heimatfest "der besonderen Art" mitzuerleben. Das stattliche Regiment - an der Spitze Oberst Hans Döhmen - enttäuschte dann auch nicht. Fast drei Stunden boten gut 1.500 Schützen - davon 200 Gastmarschierer und 300 Musiker - zur großen Königsparade im Schatten von St. Andreas ein imposantes Bild. Eiserne Disziplin war bei der Königsparade gefragt: Mit prächtigen Umzügen feierten die Schützen der beiden Korschenbroicher Bruderschaften ihr Traditionsfest im historischen Stadtkern. Im Mittelpunkt von "Unges Pengste" stehen die Könige Peter Schlösser (Foto ganz oben: Mitte) und Markus Scheufeld. NGZ-Fotos: L. Berns

Die Temperaturen waren ungemütlich, doch die Besucher, mit dicken Jacken und Mänteln ausstaffiert, strömten - am Hauptkirmestag von "Unges Pengste" - wieder in Scharen in den historischen Stadtkern, um das Schützen- und Heimatfest "der besonderen Art" mitzuerleben. Das stattliche Regiment - an der Spitze Oberst Hans Döhmen - enttäuschte dann auch nicht. Fast drei Stunden boten gut 1.500 Schützen - davon 200 Gastmarschierer und 300 Musiker - zur großen Königsparade im Schatten von St. Andreas ein imposantes Bild. Eiserne Disziplin war bei der Königsparade gefragt: Mit prächtigen Umzügen feierten die Schützen der beiden Korschenbroicher Bruderschaften ihr Traditionsfest im historischen Stadtkern. Im Mittelpunkt von "Unges Pengste" stehen die Könige Peter Schlösser (Foto ganz oben: Mitte) und Markus Scheufeld. NGZ-Fotos: L. Berns

Die große Königsparade hatte im Schatten von St..Andreas auch gestern Mittag nichts von ihrem Reiz verloren. Die Tribünen waren bis auf den letzten Platz gefüllt und die Menschenmengen drängten sich teilweise in Fünfer-Reihen auf den abgesperrten Gehwegen, in der Hoffnung einen guten Blick auf das stattliche Regiment zu erhaschen. Oberst Hans Döhmen hatte alles im Griff, und so präsentierten sich die Aktiven beider Bruderschaften - Sebastianer und Katharina-Junggesellen - wieder von ihrer besten Seite. Brannte im Vorjahr noch die Sonne und entlockte den Schützen bei 27 Grad so manchen Schweißtropfen, hatten viele zur Ski- oder Angora-Unterwäsche gegriffen.

Startklar zum Musizieren: 300 Musiker gaben bei der Königsparade dem stattlichen Regiment den Takt vor.

Dass die Regenschirme nicht zum Einsatz kamen, freute neben den Präsidenten Hermann-Josef Kronen und Thomas Siegers besonders die Könige Peter Schlösser (St. Sebastianus) und Markus Scheufeld (St. Katharina). Erleichtert zeigte sich auch Bezirksbundesmeister Horst Thoren. Seine Bilanz fiel noch recht gut aus: "Wir haben trotz des nasskalten Wetters Samstag, Sonntag und Montag insgesamt gut 25.000 Besucher in Korschenbroich begrüßen können. Das ist angesichts der Witterung ein wirklich guter Schnitt."

Überhaupt präsentierte sich der Bezirksbundesmeister beim traditionellen Empfang im Hannen-Stammhaus, auf Einladung von Stadt und Hannen-Brauerei - zwischen Hochamt und anschließender Königsparade -, in Hochform. Horst Thoren, unlängst erst zum Ritter ernannt (die NGZ berichtete), hatte es wieder fertig gebracht, hochkarätige Repräsentanten des Verbandes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften nach Korschenbroich zu holen. Und so konnte Thoren nach 1979 erstmals wieder einen Hochmeister zu "Unges Pengste" begrüßen. Hubertus Prinz zu Sayn-Wittgenstein freute sich nicht nur über das ihm verliehene Bleiglasbild mit dem Leitspruch "Bruder sein ist mehr", der Hochmeister würdigte auch die verdienstvolle Arbeit der beiden Korschenbroicher Bruderschaften, nachdem er Heinz Josef Dick zum Oberbürgermeister befördert hatte.

Schmucke Uniformen: Sie wurden durch das historische Korschenbroich getragen.

"Unges Pengste in Korschenbroich ist im Bund ein Begriff." Der Prinz lenkte sein Augenmerk aber nicht nur auf die Feierlichkeiten: "In Korschenbroich wird seitens der Bruderschaften auch inhaltlich etwas geboten. Sie leisten hervorragende Arbeit im Sinne von Glaube, Sitte, Heimat." Der Hochmeister war zu Ehren des Junggesellen-Königs Markus Scheufeld angereist, der bereits zwei Mal einen großen Zapfenstreich für ihn kommandiert hatte. Offen ließ Bezirksbundesmeister Horst Thoren, ob man nun für den Bürgermeister sammeln müsse.

Heinz Josef Dick war zwar mit Zylinder gesehen worden, allerdings nicht auf dem Kopf: "Entweder war's zu windig, oder de is von Oppa und paas net." Wenn auch die Hut-Frage beim gestrigen Empfang unbeantwortet blieb, so konnte Bürgermeister Dick doch ein Relief mit dem heiligen Sebastianus entgegennehmen. Thoren dazu: "Als Bürgermeister hat man's in Korschenbroich nicht immer leicht, manches Mal steht einem das Wasser bis zum Hals." Mit der Sebastianus-Medaille wurden Stadtsparkassen-Vorstand Dietmar Mittelstädt, der CDU-Bundestagsabgeordnete Willy Wimmer und NGZ-Mitarbeiter Peter Kothen ausgezeichnet.

Mit der Mönchengladbacher Oberbürgermeisterin Monika Bartsch und der Bezirkskönigin Agathe Würl standen beim Empfang auch zwei Frauen im Blickpunkt der städtischen Bruderschafts-Abordnungen. Damit nicht genug: Korschenbroich erlebte bei der anschließenden Königsparade ein Novum: Zwei Frauen auf der Ehrentribüne. Obschon Thoren die Bezirkskönigin als "patente Frau" charakterisierte, blieb ihr eines versagt: "Die Schützen an der Front zu inspizieren." Für Agathe Würl kein Problem: "Ich erfreue mich am stattlichen Schützenregiment und den vielen stahlenden Besuchern, das muss ausreichen."

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