Handball Rückraum ist die Problemzone beim TVK

Handball · Drei Spiele, drei hauchdünne Niederlagen: Für Trainer Jörn Ilper und die Zweitliga-Handballer des TV Korschenbroich hätte die Saison nicht unglücklicher beginnen können. "Wir haben jetzt drei identische Spiele erlebt. Wir haben bewiesen, dass wir auf Augenhöhe mithalten können. Wir haben aber auch gesehen, dass uns jeweils ein Quäntchen Kaltschnäuzigkeit fehlt", analysierte Ilper am Sonntag mit Blick auf die 25:27-Niederlage beim 1. VfL Potsdam.

 Er hat noch Ladehemmung im Rückraum des TVK: Simon Breuer.

Er hat noch Ladehemmung im Rückraum des TVK: Simon Breuer.

Foto: TVK

"Uns fehlt nicht viel, um diesen Kick zu kriegen, der ein Spiel auch mal zu unseren Gunsten drehen kann", ist Ilper überzeugt. Deswegen will er aus den Erkenntnissen seine Konsequenzen ziehen und kündigt vor allem im bislang glücklos agierenden Rückraum personelle Umstellungen an: "Wir werden die ganze Breite des Kaders ausnutzen." Auf der Suche nach einer eigenen Handschrift muss Ilper seine Wunschformation erst noch finden. Auffällig nach den ersten 180 Zweitliga-Minuten der neuen eingleisigen Staffel sind vor allem die Probleme im Spielaufbau. Die hohe Anzahl von technischen Fehlern und glücklos abgeschlossenen Angriffen alarmiert auch Sportchef Klaus Hintzen: "Unser Problem liegt im Rückraum."

Konnte der TVK in den vergangenen Jahren vor allem wegen seiner stets auf Hochtouren laufenden Tormaschine punkten, ist die Korschenbroicher Offensive derzeit das Sorgenkind. Ein Blick in die Statistik offenbart das aktuelle Dilemma. In der Saison 2010/2011 gelangen dem TVK im Schnitt 31,1 Tore pro Spiel, in der Spielzeit davor waren es sogar 31,8 Treffer. Damit stellten die Khan-Teams damals den dritt- und zweibesten Angriff der Liga. Nach drei Spielen in der aktuellen Spielzeit kommt der TVK nur noch auf 25 Tore pro Spiel. Eben diese sechs Tore weniger bilden derzeit die Diskrepanz zwischen dem TVK in der aktuellen Saison 2011/2012 und den Jahren zuvor.

Hoffnung macht dagegen die Defensive. Ilpers Vorgänger Khalid Khan nahm für sein Offensivkonzept bewusst viele Gegentore in Kauf. Mit 30,9 und 29,6 Gegentoren im Schnitt gehörte die Korschenbroicher Abwehr in den vergangenen beiden Jahren nicht zu den besten ihrer Liga. Unter Ilper sank die Zahl der Gegentreffer bislang auf 26,3, auch weil Torhüter Oliver Mayer bislang einen glänzenden Eindruck hinterließ.

Im DHB-Pokal gegen den Erstligisten MT Melsungen am Mittwoch um 20 Uhr will Ilper damit beginnen, an den Stellschrauben zu drehen. "Wir werden es genießen, dann ohne Stress und Druck frei aufspielen zu können", freut er sich auf den Kräftevergleich mit dem Bundesligisten. Der Druck kommt spätestens am Samstag im Lokalderby gegen TuSEM Essen zurück. Dann wird die TVK-Offensive endlich funktionieren müssen.

(NGZ)
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