Korschenbroich "Prinzip Hoffnung" für das alte Pfarrhaus

Korschenbroich · Der Stadtverwaltung liegt ein Antrag zum Abriss des alten Korschenbroicher Pfarrhauses vor. Viel lieber würde die Stadt das Gebäude in die Denkmalliste mit aufnehmen und hat deshalb beim LVR-Amt für Denkmalpflege ein Gutachten bestellt.

 Das alte Pfarrhaus am Kirchplatz ist seit 2003 verwaist.

Das alte Pfarrhaus am Kirchplatz ist seit 2003 verwaist.

Foto: A. Baum

Auf der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses präsentierte Bürgermeister Heinz Josef Dick ein Schreiben der Kirchengemeinde, die eine Antwort darauf vorwegnehmen würde. Bereits 2005 erteilte das Amt einem Denkmalschutz für das alte Pfarrhaus eine Absage. "Nichtsdestotrotz sollten wir es nicht zum Abriss preisgeben und eine erneute Stellungnahme einholen", sagte Dick.

Das Gebäude gehört zum Immobilienbestand des Bistums Aachen, und das hat eine rentable Rendite im Blick. "Das Pfarrhaus ist ein prägendes Objekt für den Kirchplatz. Der Erhalt der Front wäre das Mindeste, außerdem müsste eine Nutzung gefunden werden, die zum Umfeld passt", sagte Andreas Heidemann (CDU).

Matthias Greiner-Petter (Grüne) verwies auf die Differenzierung zwischen innerem und äußerem Denkmalschutz. Albert Richter (SPD) appellierte an die Verantwortung der katholischen Kirche.

"Was sollen die Bürger denken, wenn eine solche Institution handelt wie die deutschen Banken", so Richter, der einen Schutz des gesamten Bereichs der Kirche ins Gespräch brachte. "Der Widerspruch ist so stark, wir sollten nicht auf Rechtsgrundlagen, sondern auf Emotionen bauen", so Rolf Kluthausen (FDP). Heinrich Kalthoff (Die Aktive) forderte ein Nutzungskonzept für das Gebäude, um für den Erhalt mit mehr Gewicht zu kämpfen. "Ansonsten steht es wieder Jahre leer", meinte er.

Bürgermeister Dick setzt auf das "Prinzip Hoffnung, dass zumindest Teile denkmalgeschützt werden". Andernfalls hätte die Stadt keine Möglichkeit, den Abrissantrag abzulehnen.

Der Ausschuss sprach sich geschlossen gegen einen Abriss aus. Auf Anregung von Albert Richter soll die Stadt nun eine Stellungnahme im Namen des Gremiums an das Bistum zu schicken.

(NGZ)
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