Lokalsport Mannschaften der Stunde

Die Entwarnung kam am Freitag Nachmittag per Telefon. Beim Training am Abend zuvor war Kai Wandschneider nämlich ein gehöriger Schreck in die Glieder gefahren: Ingo Meckes, gerade erst nach einer Daumenoperation wieder einsatzfähiger Kreisläufer des TSV Bayer Dormagen, hatte sich mit starken Schmerzen in der Schulter abgemeldet.

 Ob es am Sonntag Abend zum Duell zwischen Ingo Meckes und Nico Kibat kommt, ist noch fraglich. Denn der Kreisläufer des TSV Bayer Dormagen klagt vor dem Gastspiel bei der TSG Friesenheim über starke Beschwerden in der Schulter.

Ob es am Sonntag Abend zum Duell zwischen Ingo Meckes und Nico Kibat kommt, ist noch fraglich. Denn der Kreisläufer des TSV Bayer Dormagen klagt vor dem Gastspiel bei der TSG Friesenheim über starke Beschwerden in der Schulter.

Foto: H. Jazyk

Doch der ursprüngliche Verdacht auf Schultereckgelenksprengung bestätigte sich nicht - Meckes wird mit einer Kapselverletzung morgen Abend zumindest als Alternative zur Verfügung stehen.

"Und das ist auch gut so", sagt Kai Wandschneider vor dem "Spitzenspiel" der Zweiten Handball-Bundesliga Süd, das am Sonntag um 18 Uhr in der Ludwigshafener Friedrich-Ebert-Halle angepfiffen wird. In dem treffen die "Mannschaften der Stunde" aufeinander, denn sowohl Gastgeber TSG Friesenheim als auch Wandschneiders Schützlinge haben seit vier Spieltagen keinen Punkt abgegeben - ungewöhnliche Konstanz in einer ansonsten wenig formbeständigen Liga.

"Mit unseren guten Leistungen gegen so starke Mannschaften wie Bergischer HC, HSG Düsseldorf und im Pokal gegen Wilhelmshaven haben wir uns das Spitzenspiel hart erarbeitet und auch verdient. Jetzt wollen wir auch nicht mit leeren Händen aus dem Spiel gehen", wird Friesenheims Rückraumakteur Benjamin Matschke in der "Rheinpfalz" zitiert. Das will Wandschneider auch nicht. Er sieht den psychologischen Vorteil auf Dormagener Seite: "Friesenheim steht mehr unter Druck als wir".

In der Tat: "Dank" ihres fast schon obligatorischen schwachen Saisonstarts haben die Ludwigshafener bereits acht Minuspunkte auf ihrem Konto. "Um ganz vorne mitzuspielen, müssen die uns auf jeden Fall schlagen", meint Wandschneider. Umgekehrt befinden sich seine Schützlinge in der relativ komfortablen Situation, selbst bei einer Niederlage weiterhin alleiniger Tabellenführer zu bleiben. "Das sollte uns Sicherheit geben", sagt der Trainer, "darf uns aber nicht dazu verleiten, uns innerlich zurück zu lehnen."

Im Gegenteil, er verlangt von seinen Spielern: "Wir müssen aggressiv auftreten." Was in der "Geisteratmosphäre" der Ebert-Halle nicht so einfach ist. "Ich hoffe, von uns reisen genügend Fans mit, um Stimmung zu machen", sagt Wandschneider. Auch eingedenk jener empfindlichen 31:35-Niederlage vom 7. März dieses Jahres, die beim TSV so etwas wie eine kleine Krise auslöste. "Da haben wir in der Abwehr versagt", analysiert Wandschneider rückblickend.

Die soll am Sonntag, ähnlich wie am Sonntag beim 33:23 in Aue, der Schlüssel zum Erfolg werden. Allerdings dürfte mit dem Friesenheimer Rückraum um Dreh- und Angelpunkt Nico Kibat, Benjamin Matschke auf Halblinks und Nils Brandt auf der anderen Halbposition ein anderes Kaliber auf die Dormagener Deckung zukommen als im Erzgebirge.

Respekt hat Wandschneider auch vor dem aus Groß-Bieberau über den Rhein gewechselten Linksaußen Philipp Grimm, am vergangenen Samstag beim 31:29-Sieg in Korschenbroich mit sechs Feldtoren erfolgreichster Werfer, und dem hünenhaften Kreisläufer Markus Becker. "Da kommt auf unseren Innenblock viel Arbeit zu."

Kann Meckes auflaufen, steht ihm bis auf Kjell Landsberg sein kompletter Kader zur Verfügung: Alexander Koke hat trotz eines Bizepssehnenabrisses das Training wieder aufgenommen. "Hiobsbotschaften hatten wir auch schon genug", sagt Wandschneider. Entwarnungen per Telefon sind dem Dormagener Trainer das wesentlich lieber.

(NGZ)
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