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Jüchen Kindertagesstätte für drei Generationen

Jüchen · Die katholische Kindertagesstätte "Unserer Lieben Frau" ist beliebt. Generationen von Jüchenern erlebten dort ihre Kindheit. So wie die Familien Schmitz und Heimanns: Von den Omas bis zu den Enkeln reicht die Geschichte.

 Margret Heimanns (Mitte) und ihre Freundin Maria Schmitz (r.) zeigen Abschlussfotos vom Kindergarten. Diese Einrichtung besuchten auch Tochter Nina Lück (l.), die Enkel Johanna (l.) und Rebecca Lück sowie Anton und Oskar (r.) Rohfleisch.

Margret Heimanns (Mitte) und ihre Freundin Maria Schmitz (r.) zeigen Abschlussfotos vom Kindergarten. Diese Einrichtung besuchten auch Tochter Nina Lück (l.), die Enkel Johanna (l.) und Rebecca Lück sowie Anton und Oskar (r.) Rohfleisch.

Foto: Leona Pfeiffer

"Meine Oma war im gleichen Kindergarten wie ich", das können nicht viele Kinder sagen. In der katholischen Kindertagesstätte "Unserer Lieben Frau" ist dieses Phänomen aber keine Seltenheit. Etwa bei Margret Heimanns (68) und Maria Schmitz (71). Sie bringen ihre Enkelkinder regelmäßig in die Einrichtung, die sie selbst früher besucht haben.

Natürlich hat sich seitdem einiges verändert: "Bei uns war damals alles ganz spartanisch eingerichtet. Wir hatten nicht so schöne Spielsachen wie heute, aber ich bin sehr gerne hingegangen", erzählt Schmitz. Gemeinsam mit Freundin Margret denkt sie beim Anblick alter Schwarz-Weiß-Fotos an die längst vergangenen Kindertage: "Unsere Oberkindergärtnerin war eine Nonne, ansonsten gab es Helferinnen." Damals befand sich die Kita noch in den Räumlichkeiten des ehemaligen Krankenhauses, bevor sie 1955 aus Platzgründen an die Alleestraße umgesiedelt wurde.

Schmitz und Heimanns sind gebürtige Jüchenerinnen: Sie sind im alten Krankenhaus geboren und leben beide noch heute in ihrem Heimatort. Für die beiden Frauen war nach als Mütter eines unzweifelhaft: "Es war selbstverständlich, dass unsere Kinder in die Kindertagesstätte gehen, in der auch wir damals waren. Es war ein tolles Gefühl, dorthin zurückzukehren." Sowohl Maria Schmitz' Töchter Stephanie und Andrea, als auch Heimanns Tochter Nina, besuchten drei Jahre lang den familiären Kindergarten. "Die Kinder hatten nicht nur tollere Spielsachen als wir, sie haben auch viel mehr gelernt. Ich erinnere mich, dass meine Töchter sogar Arbeitsmappen angefertigt haben", erzählt Schmitz. Eines blieb aber dennoch gleich, erklärt Margret Heimanns: "Nina hat zwar die ersten beiden Tage gebrüllt, aber dann freute sie sich — genau wie ich — auf jeden Tag im Kindergarten."

Jetzt ist auch Nina Lück erwachsen und wohnt mit ihrer eigenen Familie in Jüchen. "Als in meinem Bekanntenkreis über die Wahl der Kita gesprochen wurde, wurde mir klar, dass ich darüber überhaupt nicht nachgedacht hatte: Ich wollte auch Johanna und Rebecca nur zu ,Unserer Lieben Frau' schicken", gesteht die 41-Jährige.

Doch inzwischen droht der Familientradition manche Unterbrechung. Zwar hatte Rebecca (5) ihre drei Jahre ältere Schwester immer mit zum Kindergarten gebracht und konnte es kaum erwarten, selbst aufgenommen zu werden — und hatte Glück. Doch die Aufnahme von Geschwisterkindern wird wegen des U3-Ausbaus immer schwieriger: "Unsere Plätze sind begrenzt. Zurzeit sind 73 Kinder bei uns angemeldet, davon sieben Geschwisterpaare", sagt Kita-Leiterin Lieve Lopski. "Eltern, die mit der Betreuung ihrer Kinder zufrieden sind, wollen auch weiteren Nachwuchs zu uns schicken oder geben ihre Erfahrungen weiter. Dadurch haben wir einen enormen Zulauf."

Das Konzept der Kita kommt an, und das seit mehreren Generationen. In der Chronik der Pfarre Jüchen heißt es: "Ein Heim für die Kleinen, ein Haus für die ganze Pfarrgemeinde." Maria Schmitz, Margret Heimanns und Nina Lück können dem nur zustimmen. "Vielleicht bringe auch ich noch meine Enkel", meint Nina Lück lachend.

(NGZ)
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