Korschenbroich Übungseinsatz mit Atemschutzmasken

Korschenbroich · Rettungskräfte aus Liedberg, Herrenshoff und Pesch haben sich zu einem spektakulären Übungseinsatz getroffen. Ihre Aufgaben lösten sie schnell und effektiv. Die Vorgesetzten zeigten sich zufrieden.

 Mit 22 Personen haben die Löschgruppen der Freiwilligen Feuerwehr am Wochenende im Hommelshof den Ernstfall geprobt – und überzeugt.

Mit 22 Personen haben die Löschgruppen der Freiwilligen Feuerwehr am Wochenende im Hommelshof den Ernstfall geprobt – und überzeugt.

Foto: Berns

Dichter Rauch quillt aus den Fenstern des Hommelshofs in Korschenbroich. Vier Personen, darunter zwei Kinder, sollen sich noch in dem Gebäude befinden. Doch es kann Entwarnung gegeben werden: Es handelt sich um eine Übung der Feuerwehr Korschenbroich.

Die Löschgruppen aus Liedberg, Herrenshoff und Pesch haben mit 22 Personen an einer Übung teilgenommen, die Hans-Willi Frommen, stellvertretender Einheitsführer der Löschgruppe Pesch, mit vorbereitet hat. Er war froh, im Hommelshof eine realistische Übungssituation vorzufinden. In dem alten Gebäude hatte er zunächst Nebelmaschinen platziert, anschließend wurden vier Dummys versteckt. Menschenrettung bei einem Hausbrand lautete das Ziel der Übung. "In der Realität befragen wir zunächst Zeugen, um herauszufinden, ob und wie viele Personen vermisst werden", erklärte Frommen. Den Zutritt in das Haus hatten sich die Löschgruppen schnell verschafft. "Wir knacken Schlösser und reißen sogar Mauern ein, wenn es nötig ist", berichtet Frommen aus seiner Erfahrung.

Einsatzleiter Michael Bommes ordnete an, dass ein Trupp das Erdgeschoss durchkämmen sollte, während ein weiterer Trupp versuchte, über den Balkon an der Rückseite des Hauses in das erste Stockwerk vorzudringen. Schnell wurden ein Erwachsenen- und ein Kinder-Dummy aus dem Erdgeschoss geborgen. "Maximal 20 Minuten dauert ein Einsatz mit Atemschutzgeräten", erläuterte Frommen. Danach ist der Luftvorrat erschöpft, und es wird zu heiß. Dann steht ein sogenannter Sicherungstrupp bereit, um die Kollegen abzulösen. Zwischenzeitlich haben die Retter den zweiten Kinder-Dummy im Keller gefunden. Aber die Situation verschärft sich: An der Rückseite des Hauses besteht Einsturzgefahr. Die Feuerwehrmänner versuchen nun, über die Treppe ins Obergeschoss vorzustoßen, obwohl ihnen der Rauch aus der Nebelmaschine die Sicht nimmt. Zimmer für Zimmer und Stockwerk für Stockwerk durchsuchen sie das Haus nach weiteren Bewohnern.

"Jede Person hat einen festgelegten Aufgabenbereich. Es geht uns darum, die Arbeitsabläufe einzuüben und die Zusammenarbeit der Löschgruppen zu optimieren", so Frommen. Das sei besonders wichtig, da es sich um eine Freiwillige und keine Berufsfeuerwehr handelt. Die Arbeitsabläufe sind in den Feuerwehr-Dienstvorschriften bundeseinheitlich geregelt. Frank Baum, Leiter der Feuerwehr Korschenbroich, war als Beobachter dabei. Sein Notizblatt ist nur halbvoll: "Die Übung ist gut verlaufen", resümierte er zufrieden. Es seien nur Kleinigkeiten zu beanstanden. "Alle Personen geborgen und an den Rettungsdienst übergeben. Das Feuer ist gelöscht", heißt es schließlich. Die Übung ist zu Ende.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort