Handball TVK entführt Punkt beim Favoriten

Korschenbroich · Mit einer starken Defensivleistung vor Routinier Almantas Savonis hat der TV Korschenbroich mit dem 24:24 beim Titelanwärter Wilhelmshavener HV für eine der vielen Überraschungen zum Auftakt der Dritten Handball-Liga gesorgt.

 Mit einer starken Defensivleistung durch Christian Rommelfanger, Marcel Görden und Tom Wolf vor dem überragenden Almantas Savonis (v.r.) legte der TV Korschenbroich den Grundstein zum Punktgewinn in Wilhelmshaven.

Mit einer starken Defensivleistung durch Christian Rommelfanger, Marcel Görden und Tom Wolf vor dem überragenden Almantas Savonis (v.r.) legte der TV Korschenbroich den Grundstein zum Punktgewinn in Wilhelmshaven.

Foto: L. Hammer

Meist sagen Vorbereitungsergebnisse wenig über die tatsächliche Verfassung einer Mannschaft aus. Beim TV Korschenbroich scheint das Gegenteil der Fall zu sein. Denn an den starken Eindruck, den der TVK in den Testspielen vor Beginn seiner zweiten Saison in der Dritten Liga West hinterließ, knüpften die Schützlinge von Trainer Ronny Rogawska am ersten Spieltag nahtlos an: Mit dem 24:24-Unentschieden (Halbzeit 10:13) beim als Titelanwärter geltenden Wilhelmshavener HV sorgten die Korschenbroicher für eine der vielen Auftakt-Überraschungen.

Dabei hatte es vor 1700 Zuschauern in der Nordfrost-Arena längere Zeit so ausgesehen, als ob alles seinen "normalen" Gang nähme. Denn nach 17 Minuten führten die Hausherren, die sich unter der Woche noch mit Oliver Köhrmann verstärkt hatten (die NGZ berichtete) – der Ex-Nationalspieler wurde in der 21. Minute erstmals eingewechselt – scheinbar standesgemäß mit 8:2.

Der TVK hatte bis dahin noch kein Feldtor erzielt. Rogawska reagierte, nahm eine Auszeit und stellte seine 5:1-Deckung auf eine 6:0-Formation um. "Ich musste auf eine 6:0-Deckung umstellen. So sollte Almantas Savonis mehr Sicherheit im Torbekommen und leichte Tore der Wilhelmshavener verhindern", erläuterte der Däne hinterher seinen taktischen Schachzug. Einer, der aufging, denn beim 10:12 kurz vor der Pause waren die Gäste wieder dran. "Wir wussten, dass der Gegner eingespielt und spielstark ist. Da darf man nicht einmal nachlassen, sonst kommen sie wieder", analysierte WHV-Trainer Christian Köhrmann die wohl entscheidende Phase der Partie und haderte im Nachhinein: "Wir haben einfach in der ersten Halbzeit zu wenig aus den Möglichkeiten gemacht. Normalerweise müssen wir mit fünf, sechs Toren Vorsprung in die Pause gehen."

Rogawska hingegen freute sich über die Moral seiner Schützlinge: "Ich bin froh, dass meine Mannschaft noch an sich und den Rückraum geglaubt hat." Daran änderte auch nichts, dass die Gastgeber nach Wiederanpfiff auf 17:13 wegzogen. Gegen die sich durch zwei Rote Karten gegen Georg Auerswald (46.) und Ivo Warnecke (58.) selbst schwächenden Wilhelmshavener gelang dem TVK beim 20:20 (51.) der erste Gleichstand der Partie.

Am Ende war es Almantas Savonis, der den Gästen den Punkte rettete, denn in der Schlussminute hielt der 43-Jährige beim Stand von 24:24 einen Siebenmeter von Oliver Köhrmann. Es war der vierte Strafwurf, den der ehemalige litauische Nationaltorhüter parierte, was Christian Köhrmann einigermaßen auf die Palme brachte: "Zwei Strafwürfe gegen Savonis zu verwerfen, gestehe ich jedem zu. Gleich vier nicht zu verwerten ist aber zu viel." Rogawska sah aber nicht nur seinen Torhüter als Punktgarant: "Die Mannschaft hat heute eine tolle Moral bewiesen. Wir haben uns wirklich nie aus dem Konzept bringen lassen."

(NGZ)
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