Aktion Bulgarien: Hilfsgüter warten auf Abtransport Im Krankenhaus Razlog frieren die Patienten

Im Gemeindekrankenhaus von Razlog frieren die Patienten, das zum Weltkulturerbe zählende Rila-Kloster muss dringend renoviert werden, ebenfalls auf eine gründliche Sanierung wartet die Tagesstätte für behinderte Kinder in Bansko: Für die Hilfsaktion Bulgarien gibt es also noch eine Menge zu tun. Die aus den 50er Jahren stammende Heizungsanlage im Gemeindekrankenhaus Razlog fällt häufig aus, so dass Patienten mit Pudelmützen keine Seltenheiten sind. Eine leistungsstarke Viessmann-Anlage soll das alte sowjetisch-tschechische Gemeinschaftswerk ersetzen. Die Verhandlungen werden im Januar fortgesetzt, bis dahin muss gefroren werden.

Im Gemeindekrankenhaus von Razlog frieren die Patienten, das zum Weltkulturerbe zählende Rila-Kloster muss dringend renoviert werden, ebenfalls auf eine gründliche Sanierung wartet die Tagesstätte für behinderte Kinder in Bansko: Für die Hilfsaktion Bulgarien gibt es also noch eine Menge zu tun. Die aus den 50er Jahren stammende Heizungsanlage im Gemeindekrankenhaus Razlog fällt häufig aus, so dass Patienten mit Pudelmützen keine Seltenheiten sind. Eine leistungsstarke Viessmann-Anlage soll das alte sowjetisch-tschechische Gemeinschaftswerk ersetzen. Die Verhandlungen werden im Januar fortgesetzt, bis dahin muss gefroren werden.

Die Hilfsbereitschaft ist groß, Projektleiter Paul G. Böing könnte vier Laster auf die Reise schicken. Der Kleinenbroicher hofft nun, dass genügend Geldspenden eingehen, damit in diesem Jahr wenigstens noch zwei Lastwagen-Ladungen in Bulgarien ankommen, um dort die größte Not zu lindern. Das Positive vorab: Julia und Kathrin, die beiden Praktikantinnen bei der Stadtverwaltung, sind nach dreimonatigem Aufenthalt mit vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen in ihre Heimat zurückgekehrt.

Der Ehemann von Kathrin, die als Kindergärtnerin arbeitet, ein arbeitsloser Schreiner, hat indirekt ebenfalls von dem Aufenthalt in der Stadt Korschenbroich profitiert: Die Familie Kronen, die den Praktikantinnen Kost und Logis gewährte, gab dem jungen Mann eine leistungsfähige Bohrmaschine und andere Geräte mit - eine gute Grundlage, um beruflich Fuß fassen zu können. Die beiden anderen jungen Damen absolvierten bei Bertelsmann in Gütersloh und Springe Praktika. Besonders erfreulich: Das Engagement von Kindergarten und Grundschule St. Maternus. Die Kids haben auf jede Menge Süßigkeiten verzichtet, über die sich behinderte Kinder in Bulgarien freuen werden. Bleibt zu hoffen, dass ihnen damit tatsächlich das Weihnachtsfest ein wenig versüßt werden kann.

Eigentlich hatten sich mit Rolf Bartolles, Paul G. Böing, Klaus Carsjens, Neil Foster, Dieter Hoffmann, Winfried Höler, Hubert Mostert, Alex Nilgen, Heinz Pauen, Hans-Peter Schmitz und Hans-Peter Schumacher schon elf Männer gefunden, die bereits in der vergangenen Woche einen Lastwagen hätten beladen wollen. Leider war das Angebot der Spedition absolut unakzeptabel, so dass die Hilfsgüter in einer von der Stadt zur Verfügung gestellten Halle vorerst zurückbleiben mussten. Paul G. Böing hofft jetzt auf Zweierlei: Dass Geldspenden eingehen und sich eine günstige Spedition findet. Wenn beides eintrifft, könnten noch rechtzeitig vor dem Weihnachtsfest zwei Hilfsgüter-Transporte in Bulgarien ankommen.

Bischof Johan, Abt des Rila-Klosters, wartet auf Materialien für die dringend erforderliche Renovierung des größten bulgarischen Heiligtums: Das Kloster gehört zum Weltkulturerbe. Aus Kleinenbroich könnte Hilfe kommen. Die fünf Zentner Bonbons sind zwar nicht lebenswichtig, erwärmen aber die Herzen der Kinder, die sonst nicht viel haben. Die Eltern der Maternus-Grundschüler haben aber auch Spielzeug gespendet, das für besonders glückliche Kinderaugen sorgen wird. Zu den Hilfsgütern, die zurzeit auf ihren Abtransport warten, gehören Baumaterialien im Wert von 80.000 Mark, die die Familie Kronen zur Renovierung der Tagesstätte für behinderte Kinder zur Verfügung gestellt hat.

Der Korschenbroicher Konfektionär Severin Daners hat 463 neue Damenröcke und -hosen gespendet, die einen Ladenverkaufspreis von 70.000 Mark ausmachen. Neue Kommunionkleider sind ebenso im Bestand wie Gehhilfen, Nachtschränkchen und Patienten-Hebevorrichtungen. Nicht mehr rechtzeitig zum Wintereinbruch wird die leistungsfähige Heizungsanlage im Gemeindekrankenhaus von Razlog installiert werden können. Das 400.000 Mark teure Stück, das einen Winter lang für wohlige Wärme in einer Reparaturhalle für Panzer der britischen Streitkräfte gesorgt hatte, lässt sich nicht so einfach "verpflanzen".

Fest steht: Der neue Eigentümer wird die Anlage zum Nulltarif abgeben, Paul G. Böing verhandelt zurzeit mit den Viessmann-Werken über Transport, Demontage und Montage. Hier wird sich aber erst im neuen Jahr etwas bewegen. Die fleißigen Helfer und die unzähligen Sachspender hoffen, dass nicht erst in 2001, sondern schon in den nächsten Tagen Geld eingehen wird, das den Transport von möglichst vielen der gelagerten Hilfsgüter ermöglicht. Die Bankverbindung lautet: Konto 800 272 7014, Bankleitzahl 370 693 06, Raiffeisenbank Korschenbroich, Stichwort "Bulgarien". Selbstverständlich werden Spendenbescheinigungen ausgestellt. barni

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