Korschenbroich Feuerwehr-Bilanz nach Säureunfall

Korschenbroich · Eine Wartungspanne einer Batterie hatte am Donnerstag für einen Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungssanitätern rund um das Einkaufszentrum am Matthias-Hoeren-Platz gesorgt. Gestern erinnerte nichts mehr an den Säureunfall vom Vortag: Für mehr als vier Stunden war alles abgesperrt worden.

Zuvor hatte die Feuerwehr Mitarbeiter und Kunden evakuiert. Die benachbarte Wache wurde zur Sammelstelle für 17 Leichtverletzte. Sie klagten über Luftnot und Kribbeln in der Nase. Alle Betroffenen wurden in Krankenhäuser gebracht, zwei mussten eine Nacht zur Beobachtung bleiben. "Sie wurden Freitagvormittag nach Hause entlassen", bestätigte Markus Drohen gestern auf Anfrage. Der Amtsleiter, der den Großeinsatz aus dem Rathaus verfolgte, wertet die Unterstützung aus Neuss, Düsseldorf und vom Kreis als gutes Zeichen: "Die Amtshilfe der Städte untereinander hat bestens funktioniert." Und auch Korschenbroichs Feuerwehrchef und Einsatzleiter Frank Baum war überzeugt von dem fünfstündigen Einsatz: "Es ist alles bestens gelaufen, auch wenn ich anfangs von einem Bagatellunfall ausgegangen bin." Seine erste Info: "Batterie-Unfall, Säure tritt aus".

Zu dem Zeitpunkt wusste Baum noch nicht, dass ein Wartungstechniker in eine Batterie einer Reinigungsmaschine statt destilliertes Wasser etwa 250 Milliliter Salzsäure gegossen hatte und so eine Ausgasung von Chlorgasen auslöste. 5000 Liter Leitungswasser wurden zur Verdünnung in die Kanalisation gespült. "Wir können jedwede Verunreinigung ausschließen", hatte ein Fachmann der Unteren Wasserbehörde noch während des Einsatzes bestätigt. Dass eine kleine Unachtsamkeit zu großer Wirkung führen kann, hatte Edeka-Betreiber Gerd Handick bereits hochgerechnet. Er spricht von einer Schadenssumme im sechsstelligen Bereich.

Frank Baum wird dem Verursacher für die Feuerwehr rund 10 000 Euro in Rechnung stellen. Welche Forderungen der dm-Markt stellen wird, dort wurden Teile der Bio-Kosmetik entsorgt, ist noch offen.

(NGZ/rl)
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