Korschenbroich Bauhof zieht an den Püllenweg

Korschenbroich · Die Stadtpflege und der Abwasserbetrieb ziehen an den Püllenweg. Die Weichen für eine Auslagerung nach Kleinenbroich stellte Dienstag Abend der Hauptausschuss mit den Stimmen von CDU, SPD und Bündnisgrünen.

 Der Bauhof wird umziehen: Bis 2013 soll ein entsprechender Neubau auf einem 5000 Quadratmeter großen Gelände am Püllenweg entstehen. Die Fläche hat die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WEK) bereits gekauft.

Der Bauhof wird umziehen: Bis 2013 soll ein entsprechender Neubau auf einem 5000 Quadratmeter großen Gelände am Püllenweg entstehen. Die Fläche hat die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WEK) bereits gekauft.

Foto: A. Baum

Den Weg für eine Rathaus-Zentralisierung hat die Politik bereits vor Monaten einstimmig beschlossen. Die Stadtverwaltung, bislang noch auf vier Standorte verteilt, soll bis Ende 2013 in dem bis dahin umgebauten A-Gebäude des Gymnasiums gebündelt werden.

Das Gesamtkonzept "Zentrales Rathaus" sieht in dem Zusammenhang die Auslagerung der beiden Eigenbetriebe Stadtpflege und Abwasser vor. Für den Bauhof-Umzug sprach sich nach einer — für viele unerwartet kontrovers geführten — Diskussion der Hauptausschuss aus. "Aktive" und FDP stimmten gegen die Pläne.

Dass das Vorhaben drängt, unterstrich Kämmerer Bernd Dieter Schultze nicht nur mit dem Zustand der vom Städtischen Abwasserbetrieb angemieteten Räume. Sorgen bereitet ihm viel mehr die große Betriebshalle. Die Halle an der Friedrich-Ebert-Straße, die bislang als Lager genutzt und zum Unterstellen des Fuhrparks diente, ist einsturzgefährdet.

Ein Hallenneubau am jetzigen Standort wird mit gut 200 000 Euro kalkuliert. Eine Zahl, die schon länger bekannt ist. Und auch Bürgermeister Heinz Josef Dick wies mehrfach auf den maroden Zustand der Immobilie hin. Zudem stehe er bei einem potenziellen Investor im Wort: "Er will auf dem Grundstück an der Friedrich-Ebert-Straße ein Seniorenheim errichten." "Betreutes Wohnen" sei zudem angedacht.

Dass die Verwaltung mit der Politik am Dienstag Abend einen weiteren Schritt in Richtung beschlossener Zentralisierung gehen wollte, war für "Aktive", "Linke" und die FDP nicht ersichtlich. Hanne Wolf-Kluthausen (FDP) mahnte Alternativ-Vorschläge an und stellte fest: "Vier Millionen Euro in einen neuen Bauhof zu investieren, ist nicht einzusehen."

Für Bürgermeister Heinz Josef Dick war der Einwand wenig nachvollziehbar. Sein dezenter Hinweis — in eine neue Halle am aktuellen Standort über 200 000 Euro zu finanzieren, sei zu kurz gedacht, und widerspreche dem Ratsbeschluss —, wurde nicht gehört.

Deutlicher wurde Peter Berger für die CDU-Fraktion: "Ich verstehe die Diskussion hier überhaupt nicht. Heute geht es um einen Baustein eines Geamtkonzeptes. Die Zentralisierung der Verwaltung ist beschlossen und die Zahlen wurden uns vorgelegt."

An den Grundsatzbeschluss zum Gesamtkonzept "Zentrales Rathaus" erinnerte auch ein konsequenter Wolfgang Houben (Bündnisgrüne): "Der Bauhof muss da raus, die Entscheidung haben wir alle bereits einstimmig gefasst." Wichtig war ihm aber bei dem mit 3,7 Millionen Euro kalkulierten Neubau "zweckmäßig und einfach" zu bauen: "Wir dürfen nur das Notwendigste realisieren." Dieses Versprechen gab ihm Stadtpflege-Chef Onkelbach Dienstag Abend sofort: "Wir wollen keinen Palast errichten, wir sind selbst interessiert, im Kostenrahmen zu bleiben."

(NGZ)
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