Hockey Ausfall der Leitwölfin drückt aufs Gemüt

Neuss · Luisa Steindor wurde am Mittwoch in Köln am Knie operiert und fehlt dem HTC Schwarz-Weiß Neuss wohl bis Oktober.

 Auf die dynamischen Vorstöße von Luisa Steindor muss Hockey-Erstligist HTC Schwarz-Weiß Neuss in den kommenden Monaten schweren Herzens verzichten.

Auf die dynamischen Vorstöße von Luisa Steindor muss Hockey-Erstligist HTC Schwarz-Weiß Neuss in den kommenden Monaten schweren Herzens verzichten.

Foto: A. Woitschützke

Am Wochenende schließt der Hockey-Erstligist HTC SW Neuss die Feldsaison mit den beiden Spielen beim Harvestehuder THC (morgen 16 Uhr) und dem Club an der Alster (Sonntag 14 Uhr) ab. Weil es für Harvestehude im Gegensatz zu den gesicherten Neusserinnen noch um wertvolle Punkte im Abstiegskampf geht, kündigt HTC-Trainer Simon Starck noch einmal vollen Einsatz an, doch so ganz bei der Sache sind er und seine Schützlinge nicht.

Schwer auf die Stimmung drückt die Verletzung von Leitwölfin Luisa Steindor, der am 12. Mai im Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft in Mannheim gegen England die Kreuz- und Innenbänder im linken Knie gerissen waren. Am Mittwoch wurde die 23-Jährige in der Kölner MediaPark-Klinik von dem auf solche Eingriffe spezialisierten Facharzt Dr. Peter Schäferhoff operiert. Und obwohl die stets positiv gestimmte Auswahlspielerin bereits gestern Morgen tapfer per SMS mitteilte, dass sich die Schmerzen in Grenzen hielten, stehen Trainer und Mannschaft noch immer ein wenig unter Schock.

Starck: "Das ist der Worst Case. Ich habe immer noch nicht ganz kapiert, was das für uns bedeutet. Sie pusht das Team und ist meine wichtigste Ansprechpartnerin. Und sie ist auch als Eckenschützin enorm wichtig." Die Hinserie der kommenden Saison ist für Luisa Steindor wohl ebenso gelaufen wie die Hallenrunde. Auch die Europameisterschaft vom 17. bis 25. August im belgischen Boom findet ohne die Medizinstudentin statt.

Verschärft wird die Lage noch durch den unausgewogenen Spielplan der Feldsaison 2013/14. Wegen der Weltmeisterschaft (31. Mai bis 15. Juni 2014 in Den Haag) sollen 16 der 22 Bundesliga-Partien bis Ende Oktober zur Austragung kommen. Das macht Doppelspieltage en masse nötig — alle ohne Steindor. Die Winterpause endet bereits Mitte März (!), schon Ende April soll der Meister feststehen. "Für die Nichtnationalspielerinnen entsteht dadurch ein Riesenloch, und es dürfte eine große Herausforderung werden, sie den ganzen Sommer über, wenn sie trotz bestem Wetter nichts zu tun haben, bei Laune zu halten", sagt Starck. Schwierigkeiten personeller Natur belasten auch den bevorstehen Trip nach Hamburg. Die von Rückenproblemen geplagte Torfrau Neela Holthausen soll auf Anraten ihres Arztes nur im äußersten Notfall zum Einsatz kommen, so dass die talentierte, aber auf diesem Niveau noch unerfahrene Nina Prudic in den Kasten rücken wird. Im Rücken zwickt's auch Javiera Villagra, die Chilenin ist aber ebenso dabei wie die fußlahme Katharina Kreiner, die sich schon seit Monaten angeschlagen übers Feld schleppt. "Aber sie will der Mannschaft unbedingt helfen", weiß Starck.

Bauen kann Schwarz-Weiß am Wochenende in der Hansestadt auf Sarah Sprink. Die 19-Jährige studiert zwar seit dem vergangenen Sommer an der Universität von Maryland (USA), ihr Spielerpass liegt indes immer noch beim HTC. Zurzeit bereitet sich die Neusserin mit der deutschen U21-Nationalmannschaft auf die Weltmeisterschaft (27. Juli bis 4. August) in Mönchengladbach vor.

(NGZ/rl)
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