Kunstrasen in Jüchen, neuer Bolzplatz in Garzweiler Aus Sportplatz wird Bauland

Kunstrasen in Jüchen, neuer Bolzplatz in Garzweiler · Von Daniela Buschkamp Lukrative Baugrundstücke statt eines pflegebedürftigen Sportplatzes - dies ist das Ergebnis des Diskussionsabends im Bürgerhaus Priesterath. Bürgermeister Rudi Schmitz sagte: "Die Gemeinde ist bankrott. Wenn wir etwas investieren wollen, müssen wir dies gegenfinanzieren." Ein notwendiges Investitionsprojekt ist der Sportplatz Jüchen: Er soll mit einem Kunstrasen ausgestattet werden. Kostenpunkt: rund 700.000 Euro. Dies soll mit dem Verkauf des Garzweiler Platzes als Bauland finanziert werden.

Von Daniela Buschkamp Lukrative Baugrundstücke statt eines pflegebedürftigen Sportplatzes - dies ist das Ergebnis des Diskussionsabends im Bürgerhaus Priesterath. Bürgermeister Rudi Schmitz sagte: "Die Gemeinde ist bankrott. Wenn wir etwas investieren wollen, müssen wir dies gegenfinanzieren." Ein notwendiges Investitionsprojekt ist der Sportplatz Jüchen: Er soll mit einem Kunstrasen ausgestattet werden. Kostenpunkt: rund 700.000 Euro. Dies soll mit dem Verkauf des Garzweiler Platzes als Bauland finanziert werden.

Die Stimmung bei den rund 50 Teilnehmern war emotional. "Die Gemeinde hat kein Geld und bedient sich einfach in Garzweiler", war hinter vorgehaltener Hand zu hören. Dies wollten weder Bürgermeister Schmitz, noch Technischer Dezernent Heinrich Jennes oder Erste Beigeordnet Margarete Kranz so akzeptieren. Das Ziel sei gemeinsam mit den Bürgern vor Ort nach einer Lösung zu suchen.

Bereits im Januar 2003 hatte Christoph Sommer, Vorsitzender des 650 Mitglieder zählenden VfL Viktoria Jüchen-Garzweiler, gegenüber der NGZ die Aufgabe des Tennenplatzes in Neu-Garzweiler in Aussicht gestellt. Auch die mit CDU-Mehrheit 2000 beschlossenen Pläne für eine Kampfbahn C (mit Rundumlauf- und Sprintbahn, Hoch-, Weit,- Stabhochsprung- sowie Kugelstoß-, Speerwurf und Diskus-Wurfanlagen) gehe an den Wünschen der Sportler vorbei: Sie wollten lieber ein weiteres Spielfeld.

Der VfL-Vorsitzender betonte erneut: "Wir brauchen auf Dauer drei Plätze, um die Zukunft unseres Vereins zu sichern." Ein Problem sei der Aschenplatz in Jüchen. Der Verein habe zwar die Pflege der Anlage übernommen, könne dies aber aus "Zeit- und Kostengründen" nicht leisten. Dezernent Jennes sagte: "Der Aschenplatz ist nach 37 Jahren sanierungsbedürftig." Es sei damit zu rechnen, dass ein Schiedsrichter sich weigern könne, hier ein Spiel anzupfeifen. Die auf Dauer kostengünstigste Lösung sei, in den Platz mit einem neuen Kunstrasen zu versehen.

Frank Schumacher machte auf die Bedeutung des Neu-Garzweiler Platzes für Kinder und Jugendliche aufmerksam, die nicht im Verein oranisiert, aber sportlich aktiv seien. "Die Kinder spielen gern hier", bestätigte auch ein Familienvater. Die Forderung der Anwohner: Für die Kinder müsse es in Zukunft eine wohnortnahe Spiel- und Sportmöglichkeit geben.

Peter Giesen machte als Moderator der Veranstaltung, zu der die Interessengemeinschaft (IG) Garzweiler und die Dorfgemeinschaft Priesterath-Stolzenberg eingeladen hatten, dass "bisher nichts beschlossen" sei. Er betonte aber auch, es sollte eine Lösung im Interessen der Kinder aus Neu-Garzweiler und Priesterath gefunden werden. Der Vorschlag der Verwaltung, der allgemeine Zustimmung fand: Die Pläne für den Verkauf und die Bebauung des Neu-Garzweiler Sportplatzes werden weiter entwickelt.

Sollten sich Kaufinteressenten für das 800.000 Euro-Projekt finden, wird es realisiert und damit der Sportplatz in Jüchen saniert. In Garzweiler/Priesterarth soll aus diesem Verkaufserlös ein kleinerer Bolzplatz angelegt werden, der auch für das Heimatfest der Dorfgemeinschaft genutzt werden kann.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort