Erweiterung des Korschenbroicher Heimatmuseums "Gutes Signal" fürs Museum

Erweiterung des Korschenbroicher Heimatmuseums · Von Ruth Wiedner

Von Ruth Wiedner

Erweitert und entsprechend umgestaltet wird das Korschenbroicher Heimatmuseum. Die Weihnachtspost der NRW-Stiftung "Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege" bringt die beiden Trägervereine des "Alten Bahnhofs" ihrem großen Ziel einen deutlichen Schritt näher. Er hat maßgeblich zum Aufbau des Heimatmuseums beigetragen: Ehrenmuseumsleiter Karl Reichartz - hier in einem der Ausstellungsräume im ersten Stockwerk. NGZ-Foto: M. Reuter

Die schriftliche Zuschuss-Zusage über 30.000 Euro wertete Kulturamtsleiter Pejo Stefes am Dienstag dann auch gegenüber der NGZ als ein "gutes Signal". Stefes - ein engagierter Streiter für das Projekt "Kulturbahnhof" - ist direkt mehrfach betroffen: Er gehört beiden Trägervereinen an - dem Förderverein "Alter Bahnhof" als Vorsitzender und dem Heimatverein auf Grund dieser Position als "geborenes" Mitglied.

Zudem ist er als Kulturamtsleiter stets bemüht gewesen, dem Heimatmuseum mit einer richtigen Weichenstellung auch eine Zukunft zu geben. Noch in dieser Woche wird sich Stefes an den Rhein-Kreis Neuss, den Landschaftsverband Rheinland und an die Kulturstiftung Sparkasse mit der Bitte wenden, die vorliegenden Zuschussanträge ebenfalls positiv zu bescheiden.

Um das Lebenswerk des Ehrenmuseumsleiters Karl Reichartz nicht nur zu erhalten, sondern auch nach der Museumsvergrößerung in ein museales Konzept zu verpacken, benötigen die Trägervereine etwa 92.000 Euro. Während die Umbaukosten mit rund 11.500 Euro kalkuliert sind, schlägt eine neue Einrichtung mit rund 80.000 Euro zu Buche. Dass das Geld nicht verschwendet wird, dafür verbürgt sich Stefes.

Im Gegenteil: "Wir haben ausgesprochen knapp kalkuliert." Und er weiß auch, wenn nicht so viele ehrenamtliche Helfer mitziehen würden, wäre weder der Umbau zu realisieren noch der Fortbestand des Heimatmuseums garantiert. Doch genau dieser Fortbestand des kleinen Museums weckte in diesem Jahr großes Interesse. Unter anderem stellte Dr. Hartmut John vom Rheinischen Amt für Denkmalpflege in Brauweiler noch im Sommer dem Korschenbroicher beste Noten aus.

John sprach von einer "einzigartigen Sammlung", die in ihrer Art in der Region kein zweites Mal zu finden sei. Dies kann Pejo Stefes nur unterstreichen: "Wenn Karl Reichartz nicht mit so viel Fingerspitzengefühl und einem ,guten Näschen' ausgestattet, alles was ihm möglich war, zusammengetragen hätte, könnten wir längst keine Sammlung mit 9.000 Objekten vorweisen."

Die Anerkennung für die Leistungen des mittlerweile zum Ehrenmuseumsleiter ernannten Karl Reichartz ist nicht zu überhören. Und so haben sich die zahlreichen Ehrenamtler um Pejo Stefes und Heimatvereins-Vorsitzenden Karl-Heinz Bednarzyk ein klares Ziel gesetzt: "Wir wollen mit dem Umbau - die Bahnhofsgastronomie im Vorderbereich wird Ende Mai 2004 geräumt - bis zum Februar 2005 fertig sein." Der Grund ist nachvollziehbar: Dann nämlich feiert Karl Reichartz seinen 75. Geburtstag.

Es stand aber nicht immer so rosig um das Gebäude: Fast wäre der 1839 erbaute Bahnhof vor einigen Jahren zum Abriss frei gegeben worden, doch der Heimatverein wusste dies zu verhindern und richtete in dem inzwischen unter Denkmal Schutz stehenden Gebäude ein kleines Museum ein. Seither gibt die umfassende Sammlung in dem Gebäude einen ausführlichen Einblick in die Lebens- und Arbeitsverhältnisse in Korschenbroich um 1900.

"Die jetzt schon qualitätsvolle Sammlung des Museums, die geplante pädagogische Aufbereitung und insbesondere das beispielhafte Engagement der beteiligten Vereine haben den Vorstand des NRW-Stiftung überzeugt", heißt es in einer Pressemitteilung der Nordrhein-Westfalen-Stiftung zur Zuschuss-Vergabe. Von Vorteil sei auch gewesen, dass es den beiden Vereinen gelungen sei, weitere Sponsoren zu gewinnen und rechtzeitig den fachlichen Rat des Landschaftsverbandes Rheinland einzuholen.

Übrigens: Die Neugestaltung des Heimatmuseums Korschenbroicher Bahnhof gehört zu den rund 1.100 Maßnahmen, mit denen die NRW-Stiftung Vereine und Verbände bei ihrer Arbeit für den Naturschutz und die Heimat- und Kulturpflege unterstützt. Das Geld für ihre Aufgabe erhält die Stiftung hauptsächlich aus Zweckerträgen der so genannten Rubbellos-Lotterie, außerdem aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen ihres Fördervereins.

(NGZ)
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