Unfallhilfe Johanniter aus Wien helfen am Kappessonntag

Neuss · Es erinnert ein bisschen an einen Schüleraustausch, nur dass diese Schüler längst an der Uni oder schon in Rente sind. Sieben Johanniter zwischen 20 und 66 Jahren sind am Mittwoch in Neuss angekommen, um an den jecken Tagen als Sanitäter in der Region zu helfen. Zustande kam die Aktion über den Kontakt der Johanniter zum Neusser Markus Hüsemann, ein früherer Kollege, der nun als Arzt in Wien arbeitet. Bei der Johanniter Unfallhilfe gibt es das Netzwerk Johanniter International, bei dem online Großveranstaltungen oder besondere Einsätze eingestellt werden, zu denen Sanitäter aus anderen Ländern ihre Hilfe anbieten können.

 Der Neusser Sanitätsdienstleiter der Johanniter, Marcel Kübel (2.v.r.), begrüßte die Gäste aus Österreich. Darunter ist auch der Neusser Markus Hüsemann (l.), der vor seinem Studium in Wien das Abitur am Quirinus-Gymnasium machte.

Der Neusser Sanitätsdienstleiter der Johanniter, Marcel Kübel (2.v.r.), begrüßte die Gäste aus Österreich. Darunter ist auch der Neusser Markus Hüsemann (l.), der vor seinem Studium in Wien das Abitur am Quirinus-Gymnasium machte.

Foto: woi

Es erinnert ein bisschen an einen Schüleraustausch, nur dass diese Schüler längst an der Uni oder schon in Rente sind. Sieben Johanniter zwischen 20 und 66 Jahren sind am Mittwoch in Neuss angekommen, um an den jecken Tagen als Sanitäter in der Region zu helfen. Zustande kam die Aktion über den Kontakt der Johanniter zum Neusser Markus Hüsemann, ein früherer Kollege, der nun als Arzt in Wien arbeitet. Bei der Johanniter Unfallhilfe gibt es das Netzwerk Johanniter International, bei dem online Großveranstaltungen oder besondere Einsätze eingestellt werden, zu denen Sanitäter aus anderen Ländern ihre Hilfe anbieten können.

Einen ersten Einblick in den rheinischen Karneval bekam die Gruppe aus Wien und Innsbruck am Donnerstag. An Weiberfastnacht waren sie zusammen mit den Neusser Kollegen in Köln unterwegs und versorgten mitten in der Altstadt die Jecken. "Dagegen ist der Fasching in Wien ein Witz", sagt Georg Hausmaninger. Vor allem Wundversorgung stand auf dem Programm, wie Sanitätsdienstleiter Marcel Kübel erklärt: "Unter Alkoholeinfluss stürzt man leichter. Und Streitigkeiten werden an Karneval manchmal auch anders ausgetragen", sagt er mit Blick auf Schlägereien. Hier und da sammelten die Notfall- und Rettungssanitäter unterkühlte Jecken ein, die bei eisigen Temperaturen am Straßenrand saßen. Und natürlich halfen sie auch jenen, die zu tief ins Glas geschaut hatten.

"Wir haben festgestellt, das wir vieles ähnlich machen", sagt Kübel. "Trotz 1000 Kilometer Entfernung können wir Hand in Hand arbeiten." Morgen helfen die Österreicher beim Neusser Kappessonntagszug, am Montag werden sie in Düsseldorf in der Altstadt bereit stehen. Bei den Umzügen, weiß Kübel, kommt noch eine ganz spezielle "Karnevalsverletzung" dazu: das "Schokotrauma". Wenn gefrorene Schokoladentafeln einen Jeck am Kopf treffen, müsse die Wunde manchmal sogar genäht werden.

Zum österreichischen Nationalfeiertag am 26. Oktober wollen einige Neusser den Gegenbesuch in Wien machen. Was dann auf sie zukommt? Nicht viel, weiß Dominic Hiemer: "Es gibt eine Leistungsschau vom Bundesheer. Weil die Soldaten lange stehen müssen, fallen einige um." Milena Reimann

(NGZ)
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