Mehrheit im Parlament: Bundestag beschließt umstrittene Reform des Klimaschutzgesetzes
EILMELDUNG
Mehrheit im Parlament: Bundestag beschließt umstrittene Reform des Klimaschutzgesetzes

Berufswahl „Company lessons“ als Berufskompass

Remscheid · Schüler des RöGy und der Albert-Schweitzer-Realschule nahmen am Projekt der Wirtschaftsjunioren teil.

 Laureen Kaßecker und Alexandra Franken, beide aus der Jahrgangsstufe 10 am Röntgen-Gymnasium, haben bei den „Company Lessons“ mitgemacht.

Laureen Kaßecker und Alexandra Franken, beide aus der Jahrgangsstufe 10 am Röntgen-Gymnasium, haben bei den „Company Lessons“ mitgemacht.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Die beruflichen Möglichkeiten nach dem Schulabschluss wirken oft wie ein undurchsichtiger Dschungel. Vor der Entscheidung, ob Studium oder Ausbildung, stehen die jungen Erwachsenen oft etwas ratlos. Licht in diesen Dschungel bringen die „company lessons“ der Wirtschaftsjunioren Remscheid.

Zum fünften Mal führten Unternehmer in der gemeinsamen AG des Röntgen-Gymnasiums und der Albert-Schweizer-Realschule 22 freiwillige Teilnehmer aus den Klassen 9 und 10 in die Welt der Wirtschaft ein. Dafür erhielten sie gestern die Zertifikate.

Laureen Kaßecker (15) und Alexandra Franken (15) sind zwei der 12 Rögy-Schüler, die im letzten Schuljahr direkt von den Experten Einblicke in Berufsbilder und Wirtschaft erhielten. „Es gab so viele verschiedene Berufe, die man gar nicht kannte oder sich gar nicht vorstellen konnte, in diese Bereiche mal zu gehen“, erklärt Alexandra Franken, was sie begeistert hat. Sie sieht es gerade für Gymnasiasten als Bereicherung, da diese häufig schon stark auf das Studium fokussiert seien. „Uns wurde gezeigt, dass es nicht nur den einen Weg nach dem Abitur gibt“, ergänzt sie.

Genau das ist das Ziel der Wirtschaftsjunioren. Nicht jeder müsse nach dem Abitur an die Uni drängen. „Wir wollen die Wirtschaftsbildung in die Schule holen“, erklärt Wirtschaftsjunior Friedrich Mahnert. Die „company lessons“ seien Berufsorientierung, gäben den Schülern aber zugleich auch ein Verständnis darüber, welche Aufgaben die Wirtschaft erfülle.

Und auch die Referenten, unter anderem Notarin, Steuerberater, Volksbank, IHK oder auch Gründerschmiede, profitieren von der Begegnung mit den Jugendlichen, da sie so besser einschätzen können, welchen Nachwuchs sie zukünftig erwarten können.

„Ich habe dadurch zum ersten Mal in Erwägung gezogen, ein Startup zu gründen“, erzählt Laureen Kaßecker, die sich von den Referenten gut informiert fühlt. Weil sie noch keine genaue Vorstellung davon hat, wie ihre berufliche Zukunft aussehen soll, habe sie sich für einen Platz beworben. Inzwischen ist die Berufsorientierungsaktion nämlich so beliebt, dass an den Schulen die Plätze ausgelost werden müssen.

„Das ist für die Schüler auch reizvoll, weil kein Lehrer dabei ist und sie ihre Fragen an die stellen können, die es wirklich wissen“, beschreibt Jörg Bergemann, Schulleiter an der Albert-Schweizer-Realschule den positiven Effekt. Er nahm stellvertretend für seine zehn Schüler, die gerade auf Klassenfahrt sind, die Zertifikate entgegen. Die Bescheinigung sei ein Zeichen der Anerkennung, wirke sich auch als zusätzliches Plus bei Bewerbungen aus, sagt Lehrer und Projektkoordinator Simon Eickels.

Man habe ganz offen und kritisch fragen können und habe realistische Antworten erhalten, erzählt Alexandra Franken. Zwar habe sie schon ihren Plan A – ein Lehramtsstudium mit den Fächern Englisch und Kunst – aber die „company lessons“ haben ihr Alternativen gezeigt. „Ich bin ja noch jung. Und der Kurs hat mir gezeigt, dass ich auch noch andere Talente habe, die ich nutzen kann“, sagt sie. Das Projekt startet im Oktober in die sechste Runde.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort