Röntgenlauf in Remscheid Laufende Werbung für Remscheid und den Sport
Remscheid · Statt der gemeldeten 3200 gingen „nur“ 2700 Teilnehmer auf die Strecken. Trotz des herbstlichen Wetters war die die Stimmung an der Strecke erneut prächtig.
Der Röntgenlauf 2019 ist Geschichte. Auch wenn von gemeldeten 3200 Athleten letztlich „nur“ 2700 Läuferinnen und Läufer an den Start gingen, überwiegen alleine die positiven Aspekte. „Super“, lautete das knappe Fazit von Burkhard Mast-Weisz. Für den Oberbürgermeister ist Remscheids größte Sportveranstaltung längst zu einer Herzensangelegenheit geworden. „Ich finde es großartig, was die Ehrenamtler Jahr für Jahr auf die Beine stellen“, sagte er, während er am Sonntagnachmittag seine x-te Runde über die Anlage drehte. Ja, es passte wieder (fast) alles, auch wenn der OB am eigenen Leibe erleben musste, dass auch der Röntgensportclub als Veranstalter nicht frei von unvorhersehbaren Missgeschicken ist.
Wie auch? Als Mast-Weisz morgens um 8.30 Uhr die Halbmarathonis, Staffeln und Ultras auf der Hackenberger Straße mit lauten Pistolenschüssen auf die Strecke schicken wollte, wartete man vergeblich auf durchdringende Geräusche. Plöpp, plöpp – man musste schon ganz in der Nähe stehen, um überhaupt etwas zu hören. Den Athleten machte das nichts. Sie rannten los. Bei leichtem Nieselregen.
Die Pistolengeschichte ist schnell aufgeklärt. Wolfgang Görtz, seit Jahren eifriger Mitorganisator des Röntgenlaufs, hatte die Munition am Abend zuvor sicherheitshalber entfernt. Leider dann aber versäumt, sie morgens wieder in die „Knarre“ zu befördern. „So kann man sich schön blamieren“, sagte der „Sicherheitsbeauftragte“ des Veranstalters verlegen lächelnd.
Alles Dinge, die sich wahrscheinlich nie verhindern lassen. Aber sie wurden kompensiert durch reichlich Positives. Stephan Schumann gehört seit vielen Jahren der Radcrew des RV Adler Lüttringhausen an, welche die Athleten auf den langen Strecken begleitet. Diesmal drohte er auszufallen – seit längerem begleiten ihn erhebliche Knieprobleme. Doch was machte der Mediziner? Er setzte sich auf sein E-Bike, das er sich kürzlich zur Schonung des Gelenks angeschafft hat. „Nein“, sagte er, „den Röntgenlauf möchte ich nicht missen.“
Oder da war Lokalmatador Andreas Schaeffer. Der Lenneper lief den ersten Marathon seines Lebens und ließ sich von Familie und Freunden im Ziel ausgiebig feiern. „In Köln kann jeder laufen“, sagte der frühere Fußballer. „Ich wollte das unbedingt beim Röntgenlauf erleben.“ Dafür nahm er in Kauf, „dass ich ab Kilometer 30 nur noch Schmerzen hatte“. Belohnt wurde er nicht nur mit Konfetti auf dem Kopf, sondern auch mit einer Punktlandung – er blieb knapp unter vier Stunden. Wie er es sich vorgenommen hatte. Dann stelle man sich einmal vor, was Dieter Kopp geleistet hat. Erstmals in der M70 gestartet, brach der LTV-Mann mit 6:21 Stunden den Streckenrekord in seiner Altersklasse über 63 Kilometer. „Aber es war mein letzter Ultralauf“, bestätigte er. „Man muss wissen, wann Schluss ist.“
Womit wir beim kommenden Jahr wären. Dann steht die Jubiläumsauflage an. Der Röntgenlauf wird stolze 20. Selbst wenn mit dem Bau des geplanten DOC im kommenden Jahr begonnen werden sollte, ändert sich am Austragungsort nichts. „Er wird an bewährter Stätte bleiben“, sagte Mast-Weisz. Sportdezernent Thomas Neuhaus ergänzte: „Er wird immer hier stattfinden. Er gehört zur Stadt.“