Projekte in Alt-Remscheid Wo bitte geht’s zum Heimatfond?

Remscheid · Das neue Förderprogramm des Landes NRW weckt Hoffnungen auf regional ausgerichtete Projekte. Doch der Weg dahin ist gar nicht so einfach, wie sich jetzt bei einer Sitzung im Werkzeugmuseum zeigte.

 Reizvolle Ansichten bietet die Trasse des Werkzeugs viele: Hier ein bergisches Fachwerkhaus am Übergang an der Taubenstraße.

Reizvolle Ansichten bietet die Trasse des Werkzeugs viele: Hier ein bergisches Fachwerkhaus am Übergang an der Taubenstraße.

Foto: Röser, Henning

Mit insgesamt
150 Millionen Euro ist der Heimatfond der schwarz-gelben Landesregierung in Düsseldorf gut gefüllt. Das Förderprogramm weckt überall in den Kommunen Hoffnungen, größere regionale Projekte, die etwa mit der Stadthistorie verknüpft sind, umsetzen zu können.

Doch auf dem Weg zur Antragstellung steckt der Teufel im Detail, wie sich in dieser Woche bei der Sitzung der Bezirksvertretung im Historischen Zentrum zeigte. Es geht darum, wie man die 2006 im Rahmen der Regionale angelegte Trasse des Werkzeugs, die über die Jahre an Attraktivität eingebüßt hat, wiederbelebt und mit einem stärkeren Bezug zum Deutschen Werkzeugmuseum versehen kann.

Zwar hat Bezirksbürgermeister Otto Mähler (SPD) mit dem Förderkreis Deutsches Werkzeugmuseum einen Verein gefunden, der einen Förderantrag unterschreiben würde, wie dessen Vorsitzender Michael Schwerdtfeger berichtete. Doch wie genau soll das Konzept für die Trasse aussehen? Wer arbeitet es aus? Und wie bindet man die Vereine des frisch gegründeten Netzwerks Hasten dabei ein? Wo kommen die finanziellen Eigenanteile her, die das Land bei größeren Fördersummen verlangt?

Dazu gab es viele Fragen, die Andreas Knappe von der Stadtverwaltung als einer von zwei Experten für das neue Förderprogramm nicht alle bis ins Detail beantworten konnte. Das Programm ist neu, Erfahrungswerte gibt es kaum.

Klar wurde: Der Heimatfond unterscheidet mehrere Varianten der Förderung vom Heimat-Scheck – hier können die Vereine relativ formlos bis zu 2000 Euro selber beantragen, ohne selber Geld einzubringen – bis zum Heimat-Zeugnis, das Projekte ab der Größenordnung von 100.000 Euro fördert, aber dafür dann mindestens zehn Prozent Eigenanteil fordert. Hier dürfen auch Gemeinden als Antragsteller auftreten.

Dass man bei der knapp vier Kilometer langen Trasse des Werkzeugs groß denken muss, wenn man sie zu einem spannenden Lehr-Pfad der Remscheider Geschichte machen will, steht für Rosemarie Stippekohl (CDU) fest. „Wir sollten hier nicht über Klein-Klein reden.“

Die Idee von Museumschef Dr. Andreas Wallbrecht, eine Werbeagentur mit einem Konzept für eine rundum erneuerte Trasse zu beauftragen, fand daher Zustimmung. Dann stellte sich allerdings heraus, „dass die Erstellung von Konzepten nicht förderfähig ist“, wie Knappe erklärte. Die geschätzten 6000 Euro dafür werden also woanders herkommen müssen.

„Am Ende muss ein schlüssiges Konzept stehen“, machte Schwerdtfeger klar, dass sein Verein als offizieller Antragsteller auch von der Idee überzeugt sein muss. Otto Mähler will sich nun darum kümmern, dass ein solches zumindest in Grobform innerhalb von vier Wochen vorliegt. Dann wollen die Aktiven wieder zusammenkommen. Für Mähler ist spätestens nach dieser Sitzung klar, dass Politik und Vereine beim Heimatfond die Unterstützung aus dem Rathaus dringend brauchen. Diese habe ihm Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz zugesagt, gab sich Mähler im BM-Gespräch optimistisch, die Trasse zu einem Heimat-Projekt machen zu können.

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