E-Mobilität in Lüttringhausen Einzelhändler fürchten um Kundenparkplätze

Remscheid · Der im Februar getroffene Beschluss der Bezirksvertretung (BV) Lüttringhausen zur Einrichtung zweier Ladeplätze für Elektroautos auf dem Parkplatz neben dem Lüttringhauser Rathaus löst nicht bei allen Begeisterung aus.

 Am Rathaus in Lüttringhausen sind die Parkplätze knapp.

Am Rathaus in Lüttringhausen sind die Parkplätze knapp.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Die ansässigen Einzelhändler fürchten um den Wegfall der Kundenparkplätze. Auch im Namen der Metzgerei Nolzen und des Kiosks Friedrich äußerte Bäckerei-Inhaber Peter Beckmann in der jüngsten Sitzung der BV Bedenken.

Die Nachfrage für E-Autos sei derzeit noch nicht so groß, argumentierte er. Dadurch würden zwei Kundenparkplätze den ganzen Tag nur für potenzielle Ladevorgänge freigehalten. Ohnehin sei die Parkplatzsituation „unbefriedigend“, seit durch die Installation der Überquerungshilfe zwei Parkplätze auf der Kreuzbergstraße weggefallen sind. Der neu gestaltete Bürgersteig auf der Parkplatzfläche am Rathaus habe das Problem zusätzlich verschärft, da er die angrenzende Parktasche verengt.

Die Einzelhändler, die sich mit ihrer Beschwerde auch unterstützend an den Marketingrat Lüttringhausen gewandt hatten, schlagen vor, stattdessen die Ladesäule mit den entsprechenden Stellplätzen hinter dem Rathaus installieren zu lassen. Auf diese Weise würden keine der benötigten „Einzelhandelsparkplätze“ belegt, betonte Beckmann. Nicht zuletzt durch ein integriertes Navigationsgerät sei jeder E-Auto-Halter dazu in der Lage, diese Stellflächen zu finden. Zudem regte er an, den Taxi-Platz an der Kreuzbergstraße ebenfalls zu verlegen. „Es kann nicht sein, dass die Einzelhandelskunden auf die Parkplätze der Discounter angewiesen sind, um ihre Einkäufe zu tätigen“, betonte er.

Bezirksbürgermeister Andreas Stuhlmüller (CDU) äußerte Verständnis für die Sorgen der Geschäftsleute, die auf eine gute Erreichbarkeit angewiesen seien. „Ich möchte das nicht einfach beiseite wischen. Anderseits haben wir den Beschluss bereits gefasst, den wir nicht wieder rückgängig machen sollten“, sagte er. Die Förderung der E-Mobilität müsse genauso berücksichtig werden. In der Sitzung beschlossen die Gremiumsmitglieder jedoch, die Verwaltung vorerst mit der Rückstellung des Beschlusses zu beauftragen, um sich bis zur nächsten BV-Sitzung im Mai mit den Einwänden und einem möglichen Lösungsvorschlag befassen zu können. Über diesen Entschluss soll auch die EWR informiert werden, die die Installation auf eigene Kosten durchführen wird.

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