Sportstätten-Neubau in Lennep Die Halle der vielen Möglichkeiten

Lennep · Nach 21 Jahren Pause hat Remscheid wieder einen Hallen-Neubau. Der Lenneper Vereins- und Schulsport kann sich freuen.

 Die Parkour-Gruppe der Lenneper Turngemeinde trainiert in der neuen Halle am Röntgen-Gymnasium. Elena Effey (15) und Celine Engels (15) wirbeln an den Hindernissen.

Die Parkour-Gruppe der Lenneper Turngemeinde trainiert in der neuen Halle am Röntgen-Gymnasium. Elena Effey (15) und Celine Engels (15) wirbeln an den Hindernissen.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Mehr als 20 Jahre hat Markus Dobke beim Sportamt arbeiten müssen, um diesen Moment zu erleben: Am 13. September wurde mit der Dreifach-Turnhalle am Lenneper Röntgen-Gymnasium der erste Turnhallen-Neubau seit gefühlten Ewigkeiten in der Seestadt auf dem Berge vollendet. Zur Erinnerung: Die Halle an der Ende 1997 fertig gestellten Sophie-Scholl-Gesamtschule am Hohenhagen war bis dahin die jüngste in der Riege der städtischen Turnhallen gewesen.

Ein Schnittmuster von Linien zieht sich über den Hallenboden an der Christhauser Straße. Badminton, Basketball, Fußball, Handball, Turnen, Korfball, Tchoukball, Parkour-Training, Fechten, Gymnastik – die Liste der Sportarten, die sich hier praktizieren lässt, ist lang. „Fragen sie mich lieber, was in der Halle nicht geht, dann sind wir schneller fertig“, sagt Dobke stolz. Die 45 mal 27 Meter große Halle ist so konzipiert, dass sie Vieles möglich macht – auch dann, wenn die Zwischenwände aus einer großen Halle drei kleine Hallen gemacht haben. Ein Abschnitt ist vor allem auf Turner ausgerichtet, in der zweiten kann gefochten werden. Badminton ist im Schulsport auch in einem Abschnitt möglich. Sind alle Unterteilungen oben, kann auf zwölf Feldern gleichzeitig vor den Federball geschlagen werden. Ein Traumwert. Viele Optionen der neuen Halle sind im Boden versteckt. So verlaufen die Kabel für die elektronischen Zählvorrichtungen der Fechter im Untergrund. Über die vielen herausnehmbaren Bodenhülsen freuen sich unter anderem die Parkour-Sportler der Lenneper Turngemeinde (LTG). So kann der Hindernisse-Kurs gut und sicher verankert werden.

Die LTG ist größter Nutzer der neuen Halle. Sportmanager Ben Vieler lobt den Neubau in den höchsten Tönen, erinnert aber auch noch einmal daran, wie notwendig er für Lennep war. Denn mit dem Wegfall der alten Rögy-Halle, der Schließung der Halle in der Schule Glocke an der Kölner Straße sowie dem wegen des DOC anstehenden Abrisses der Schule am Stadion waren die Möglichkeiten des Lenneper Schul- und Vereinssport lange Zeit arg begrenzt. Manche Kurse der LTG fanden nur sehr eingeschränkt statt.

Das merkten auch die Rollhockey-Spieler der IGR Remscheid. Ihre Heim-Halle am Hackenberg wurde in der langen Bauphase der Rögy-Halle zum Ausweichquartier. Nun haben sie wieder mehr Zeit, um zu trainieren.

Gewinner sind aber auch die Ohren und Nerven der Sportlehrer, sagt Dobke. Die absenkbaren Trennwände sind besonders Lärm dämmend. Der Geräuschpegel einer von drei Schulklassen gleichzeitig genutzten Halle addiert sich nicht auf. Er habe gedacht, er sei alleine in der Halle, berichtete ein Lehrer, der in einem der äußeren Drittel Unterricht machte, neulich dem stellvertretenden Leiter des Sportamtes. Dabei waren auch die anderen Teile der Halle besetzt.

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