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Kultur in Remscheid Kosten für Kultur in der Corona-Zeit

Remscheid · Ob städtische Kulturinstitute wie das Teo Otto Theater, die Volkshochschule und die Musikschule trotz der Corona-Zeit finanziell mit einem blauen Auge davonkommen, lässt sich noch nicht abschließend sagen.

 Das Teo Otto Theater beklagte durch die verordnete Schließung 35 ausgefallene Vorstellungen.

Das Teo Otto Theater beklagte durch die verordnete Schließung 35 ausgefallene Vorstellungen.

Foto: Christian Peiseler

Aber erste Berechnungen der Institutsleiter zeigen, dass das Delta zwischen Einnahmeverlusten und Einsparungen bei den Ausgaben nicht dramatisch groß sein wird.

Durch die ausgefallenen Seminare und Kurse im März und April nahm die VHS 60.000 Euro weniger an Gebühren ein. Mit etwa 70.000 Euro beziffert Nicole Grüdl-Jakobs, Leiterin des Kommunalen Bildungszentrums, die Verluste an Zuweisungen für die Migrationskurse. 14 Module wurden gestrichen, die ansonsten der Bund bezahlt hätte. Zudem gab es keine Kooperationsangebote mit den Schulen und keine Vermietungen der Säle an Fremde. Den Verlusten von etwa 130.000 Euro stehen Einsparungen von 115.000 Euro gegenüber. Seine freien Dozenten hat das Bildungsinstitut während der Corona-Zeit nicht bezahlt.

Die Musikschule hat den Eltern insgesamt 15.700 Euro zurückerstattet. Es war in dieser Zeit nicht möglich, alle Angebote über einen Online-Unterricht aufrechtzuerhalten. Die Früherziehungskurse mussten genauso gestrichen werden wie die Arbeit im Ensemble. Auch die Unterrichte in der Tanzsparte konnten nicht ins Netz verschoben werden. Insgesamt wurde aber das Online-Angebot der Schule gut genutzt, sagte Grüdl-Jakobs.

Die Bibliothek verzeichnet nur einen kleinen dreistelligen Betrag als Verlust. Es handelt sich dabei um Mahngebühren. Die Bibliothek hat in der Krisenzeit darauf verzichtet.

35 ausgefallene Vorstellungen beklagt das Teo Otto Theater durch die verordnete Schließung der Bühne. Darunter ausverkaufte Vorstellungen wie die Oper „Pariser Leben“ mit dem Theater Hagen oder der Auftritt von Götz Alsmann. Geschäftsführer Lutz Heinrichs berichtet von 127.000 Euro an Rückerstattung für bestellte Karten. Das habe das Theater vor große logistische Herausforderungen gestellt. Viele Kunden mussten angeschrieben werden, damit sie ihre Bankdaten für die Überweisung übermitteln.

Eine Summe von 5000 Euro steht noch in den Büchern. Einige Personen haben sich nicht gemeldet. 11.000 Euro bekam das Theater von Kartenkäufern als Spende geschenkt. Das Theater hat für eine Summe von 29.000 Euro Gutscheine ausgegeben. Die Käufer wollten damit ihre Solidarität zum Theater ausdrücken, so Heinrichs. Insgesamt sparte das Theater
170.000 Euro an Kosten für Gastspielensembles.

Einen Spezialfall bildet die Bezahlung der Bergischen Symphoniker, mit denen 18 Aufführungen abgesagt wurden. Per Vertrag ist das Theater verpflichtet, eine feste Zahl an Konzerten und Musiktheaterproduktionen abzunehmen. Diese Pflichtabnahmen sind neben dem jährlichen Zuschuss von etwas mehr als zwei Millionen Euro fester Bestandteil im Wirtschaftsplan der GmbH. Ob sich die Kurzarbeit der Musiker und die damit reduzierten Personalkosten positiv auf den Etat des Theaters auswirken, ließe sich noch nicht absehen, sagte Heinrichs. Geld für den spontanen Corona-Spielplan sei jedenfalls vorhanden. Die 18 Vorstellungen bis zum 30. Juni kosten zwischen 20.000 und 25.000 Euro. Die Finanzierung des Hygienekonzepts schlägt mit 8000 Euro zu Buche. „Mit dem Spielplan wollten wir allen zeigen, dass wir wieder da sind“, sagte Heinrichs.

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