Auf steigende Schulanmeldungen reagiert die Stadt mit Erweiterungen Neue Schule „ist nicht der richtige Weg“

Remscheid · Mehr als 1000 Kinder starten im Sommer in ihre Schullaufbahn. An machen Grundschulen führen die Anmeldezahlen zu kleineren Eingangsklassen, an anderem wird die maximale Klassengröße von 29 Kindern ausgeschöpft.

 Über 1000 i-Dötzchen werden im Sommer in Remscheid eingeschult.

Über 1000 i-Dötzchen werden im Sommer in Remscheid eingeschult.

Foto: kids.pictures - Fotolia

Wenige Schulen, darunter die Grundschule Hasten oder die Katholische Grundschule Franziskus,  mussten Kinder abweisen.

SPD und Linke werfen der Stadt schlechte Arbeit vor. Die SPD fordert eine gerechtere Verteilung von Schülern auf die Schulen im Stadtgebiet und mehr Lehrer. Die Linke sieht die Notwendigkeit für den Bau einer zusätzlichen Grundschule in den Innenstadt, um „unsinnig große Schulklassen zu verhindern“.

„Der Bau einer neuen Schule ist nicht der richtige Weg“, sagt Schuldezernent Thomas Neuhaus im Gespräch mit unserer Zeitung. Und er fügt an: „Man zeige mir die 5000 Quadratmeter in der Stadt, wo man eine neue Grundschule unterbringen könnte. Die sind einfach nicht vorhanden.“

Die Stadt sei beim Thema Schulraum gleichwohl „gut aufgestellt“, verfolge aber einen anderen Ansatz, sagt Arndt Liesenfeld, Leiter des Schulverwaltungsamtes. Ziel sei es, am Standort der Schulen die Kapazitäten zu erweitern. „Wir entwickeln gerade zusammen mit den Schulen Konzepte.“ Dabei schaue sich die Stadt auch gleich die Situation der Ganztagsbetreuung (OGS) an. Das Land will den Anspruch auf einen OGS-Platz gesetzlich regeln. „Es wäre fahrlässig, das auszublenden“, sagt Liesenfeld. In dieser Woche hat es erste Treffen gegeben, bei der auch Architekten und Mitarbeiter der Bauordnung dabei waren.

Als Beispiel für die Vorgehensweise nennt Liesenfeld die Grundschule Hasten. Hier könnte durch den Abriss eines Pavillons neben dem Schulgebäude Platz für einen Erweiterungsbau mit drei Stockwerken entstehen, so die Idee. Nun geht es an die Feinarbeit. Auch für andere Schulen habe man „einige kreative Lösungen“ auf dem Tisch:  „Wir denken da nicht nur in Gebäuden.“ Mehr ins Detail will er noch  nicht gehen.

Die Datenbasis für diese Planungen sei gut, weil die Stadt seit vielen Jahren in Kooperation mit dem Büro Garbe & Lexis Schulentwicklungsplanung betreibe. „Garbe hat uns die Schulen konkret genannt, bei denen wir handeln müssen“, verweist Liesenfeld auf ein Gutachten, das auch der Politik vorliegt.

„Wir versuchen die Gebäude an die Bedürfnisse einer sich verändernden Schülerschaft anzupassen“, sagt Neuhaus, der zwar die Ungeduld der Schulpolitiker verstehen kann, nicht aber die öffentlichen Kritikpunkte von SPD und Linken. Dass die Anmeldezahlen an manchen Schulen höher seien als an anderen, liege auch an der unterschiedlichen Beliebtheit. „Das System ist so aufgestellt, dass die Schulen im Wettbewerb sind.“ Die Schulwahl sei frei. Dennoch sei nicht geplant, Klassen mit über 40 Kindern einzurichten. „Wir halten uns an die Gesetze.“

Liesenfeld stellt klar, dass es keinen Zusammenhang zwischen Klassenzahl und Lehrerzahl gebe. „Die Anzahl der Lehrerstellen berechnet sich nicht nach der Anzahl der Klassen, sondern nach der Anzahl der Schüler.“

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