Sport in der Pandemie Das ist der Fahrplan für den Seniorenfußball

Niederrhein · Der Fußballkreis Düsseldorf hat sich Gedanken gemacht, wie es mit den bislang nur unterbrochenen Saisons in den Kreisligen A bis C weitergeht – was möglich ist, hängt auch von den politischen Entschlüssen am Mittwoch ab. Eng wird es für die Oberliga, die Pokal-Wettbewerbe haben Vorrang.

 Trainer Martin Hasenpflug steht mit Oberligist Ratingen 04/19 auch noch im Niederrheinpokal.

Trainer Martin Hasenpflug steht mit Oberligist Ratingen 04/19 auch noch im Niederrheinpokal.

Foto: Achim Blazy (abz)

Natürlich blicken auch die Fußballer gespannt auf den Mittwoch, an dem die Ministerpräsidenten der Länder einmal mehr mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammenkommen, um über die weiteren Schritte in der Coronavirus-Pandemie zu beraten. Eine erste Lockerung hatte es vor einer Woche gegeben, als immerhin wieder Individualsport auf Anlagen im Freien erlaubt wurde – davon hatten die Mannschaftssportarten bislang allerdings nichts.

Gedanken haben sie sich aber schon gemacht: Die Planung des Fußballkreises Düsseldorf war bislang auf einen Wiederbeginn der Meisterschaft in den Kreisligen A bis C am 11. April hinausgelaufen – ob das Datum haltbar ist, wenn nicht schon am Mittwoch signifikante Lockerungen für den Mannschaftssport erfolgen, ist fraglich. So ist es eher Wunsch und Hoffnung als Fakt. Zu den Überlegungen des Kreises gehört aber auch, dass die Saison Mitte Juni enden soll, damit man „hinten heraus“ noch zwei Wochen Puffer bis zum 30. Juni hat. Bis dahin sollen lediglich die Hinrunden zu Ende gespielt sein, denn bei 50 Prozent der eigentlich zu absolvierenden Spiele sei eine Wertung möglich, so dass Auf- und Absteiger benannt werden können. Spiele im Kreis- oder Niederrheinpokal haben Vorrang und sollen demnach auch primär angesetzt werden.

Sollten die 50 Prozent der Saisonspiele nicht erreicht werden können, droht auch in den Kreisligen ein Saisonabbruch – der kann aber nicht auf Ebene des Kreises, sondern nur auf der des Verbandes entschieden werden. Dessen nächste Sitzung findet am kommenden Freitag statt, also zwei Tage nach der politischen Runde. Erst dann soll es Offizielles geben.

Ein Sonderfall wurde vom Kreis aber auch schon diskutiert: Wenn bis 30. Juni aufgrund von Corona-Erkrankungen Mannschaften Spielausfälle haben, die nicht mehr nachzuholen sind und somit die 50-Prozent-Hürde verfehlt wird, dann soll die Quotientenregel greifen, die auch in der Vorsaison über Auf- und Absteiger entschied.

All das dürfte mehr oder weniger auch für die Spielklassen von der Bezirks- bis zur Oberliga gelten. Für letztere wird es aber immer enger, ist sie mit 23 Mannschaften doch so aufgebläht, dass es schon schwierig erscheint, überhaupt noch auf 50 Prozent der Spiele zu kommen. Die Spielklasse, in der auch Ratingen 04/19 bis zur Unterbrechung Ende Oktober gut unterwegs war, ist auch aus einem weiteren Grund ein Sonderfall: Sie ist die höchste Amateurliga und müsste einen Aufsteiger in den Profibereich, die Regionalliga, ermitteln. Sollte das mit der Beendigung der Hinrunde nicht möglich sein, könnte der Verband darüber nachdenken, nur die Mannschaften gegeneinander spielen zu lassen, die sich bis Mitte März um eine Regionalliga-Lizenz bemüht haben. Das trifft nach Informationen unserer Redaktion auf Ratingen 04/19 nicht zu.

Dieses Szenario dürfte aber auch nur der absolute Notfallplan des Verbandes sein. Der hatte unlängst klargestellt, dass die Spiele im Niederrheinpokal, in dem 04/19 noch dabei ist, für ihn Priorität haben. Auch da geht es um einen Beitrag zum Profisport, denn der Gewinner des Wettbewerbs schafft es in den DFB-Pokal. Das hatte zuletzt Rot-Weiss Essen geschafft mit einem 3:1-Sieg gegen Oberligist 1. FC Kleve – und steht am Mittwoch im Viertelfinale gegen Bayern-Besieger Holstein Kiel aus Liga zwei. Wenn das kein Anreiz ist für den Niederrheinpokal.

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