Vorstoß Grüne wollen den Radverkehr ausbauen

Die Nahmobilität soll sich auch positiv auf den Einzelhandel auswirken. Ein Konzept müsse her.

 Die Grünen wollen den Radverkehr in Ratingen verbessern.

Die Grünen wollen den Radverkehr in Ratingen verbessern.

Foto: Blazy, Achim (abz)

(kle) Die Reaktion auf den Vorstoß kam prompt. „Gut gemeint ist nicht immer gut getan“, so kommentiert Martin Tönnes, Bürgermeisterkandidat von Bündnis 90/Die Grünen, die Vorschläge der Bürger Union (BU) zur Stärkung der Ratinger City. Die hatte unter anderem eine zweite Gratisstunde für öffentliche Parkflächen und städtische Parkhäuser ins Spiel gebracht (die RP berichtete).

Ratingen benötige dringend ein Konzept für die Nahmobilität mit einer gezielten Förderung in sichere Radwege und ausreichende Abstellmöglichkeiten, so Tönnes. Ein Blick zu den Nachbarn in der Niederlanden mache vor, wie eine Stärkung der Innenstädte durch Radverkehrsförderung funktioniert. In den vergangenen Wochen seien auch in Ratingen eine Vielzahl von Menschen auf das Fahrrad umgestiegen. Das müsse man für die Zukunft in Ratingen nutzen und weiter ausbauen. Zudem sei längst bewiesen, dass mit der Förderung des Radverkehrs für den Einzelhandel die höchste Kundenrentabilität verbunden ist, denn „Radfahrende kommen häufiger in das lokale Geschäft und geben deshalb in der Summe mehr Geld als die autofahrende Kundschaft aus“, meint Tönnes.

Das Abstellen von Autos in der Innenstadt sei billiger als ein Kurzfahrschein für Busse und Bahnen. Die Konsequenzen seien dann auch klar: mehr Autoverkehr und verstopfte Straßen. Aus mehr Straßenlärm und mehr Autoabgasen resultiere keine attraktive Einkaufsstadt. Die Grünen im Rat fordern seit Jahren den Ausbau von Bussen und Bahnen und bezahlbare Fahrpreise. Die Vorschläge und Initiativen der Fraktion seien aber regelmäßig am Widerstand von CDU, BU und FDP gescheitert.

„Wir wären heute bei Bussen und Bahnen deutlich weiter, wenn die andern Parteien nicht blockiert hätten“, stellt Tönnes fest. Dem Einzelhandel wäre am meisten geholfen, wenn der Online-Handel steuerlich anders als der lokale Einzelhandel behandelt würde, sagt der Spitzenkandidat. Die kommunalen Finanzmittel würden nicht ausreichen, um die Benachteiligung der lokalen und inhabergeführten Geschäfte durch den Online-Handel auszugleichen. „Die Bundesregierung hat den lokalen und inhabergeführten Einzelhandel auch in Ratingen mit den Problemen alleine gelassen“, betont er.

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