Herzlichen Glückwunsch, Heinz Dreißg! Ratinger feiert 100. Geburtstag

Ratingen · Heinz Dreißig besucht seit 15 Jahren fast täglich sein Stammrestaurant in Breitscheid. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie bringt Wirt Sergio Scontrino ihm das Essen nach Hause.

 Heinz Dreißig feiert in diesen Tagen seinen 100. Geburtstag.

Heinz Dreißig feiert in diesen Tagen seinen 100. Geburtstag.

Foto: Rita Frings

„Heinz Dreißig ist ein außergewöhnlicher Mensch“, so Rita Frings, die das Geburtstagskind seit vielen Jahren kennt. „Er geht walken, hat immer das neueste Handy und kommuniziert über WhatsApp.“

Seit rund 15 Jahren kehrt der Ratinger zur Mittagszeit im La Forchetta in Breitscheid ein. Anfangs noch mit seiner Frau, nach deren Tod kam er allein. Dort lernten auch Rita Frings und ihr Mann auch Heinz Dreißig kennen. „Seitdem sitzen wir fast täglich mit ihm und La-Forchetta-Inhaber Sergio Scontrino am Tisch und plaudern über vergangene Zeiten.“ Aber auch fachsimpeln lässt sich mit Heinz Dreißig gut. Der ehemalige Ingenieur hat jede Menge technisches Knowhow.

Heinz Dreißig hat seinen Stammplatz im Lokal, auf dem stets sein eigenes Kissen wartet. Sergio Scontrino schlägt ihm dann ein täglich wechselndes Gericht vor. Und Dreißig probiert sich quer durch die Karte.

 Seit 15 Jahren besucht Heinz Dreißig das Restaurant von Sergio Scontrino (hier mit seiner Frau). In Coronazeiten bringt dieser dem 100-Jährigen das Essen nach Hause. Fotos: Frings

Seit 15 Jahren besucht Heinz Dreißig das Restaurant von Sergio Scontrino (hier mit seiner Frau). In Coronazeiten bringt dieser dem 100-Jährigen das Essen nach Hause. Fotos: Frings

Foto: Rita Frings

Schon den 95. Geburtstag haben die Freunde im La Forchetta gefeiert. „Die Wirtin hatte noch einen Kuchen gebacken.“

Über die Jahre wurde die Verbindung immer enger: „Wenn Heinz mal nicht kam, sind wir zu ihm gefahren und haben geschaut, wie es ihm geht, oder ihn abgeholt“, so Rita Frings.

Mit Corona wurde vieles anders. Heinz Dreißig hatte zunehmend Angst aus dem Haus zu gehen. Da Dreißig allein lebt, bringt Sergio Scontrino ihm deshalb jetzt das Essen nach Hause.

Heinz Dreißig leidet unter der Kontaktarmut: „Er hat mehrfach erwähnt, wie traurig er darüber ist, dass die Treffen immer seltener werden“, so Frings.

Darum wollten die Freunde dem Ratinger seinen 100. Geburtstag so schön wie möglich gestalten und planten ein kleines Fest – „mit dem nötigen Sicherheitsabstand und den vorgeschriebenen Hygieneregeln“, so Frings. Schließlich wollten sie den Senior nicht beunruhigen.

Doch es kam anders. Nur wenige Stunden vor dem Zusammentreffen stürzte Heinz Dreißig und wurde ins Krankenhaus gebracht. So verpasste er seine Ehrenfeier. Die Freunde hoffen nun, dass er sich bald erholt und der 100. Geburtstag gebührend nachgeholt werden kann.

(abin )
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